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13.07.18 / Illegale Grenzübertritte bei Fußball-WM / Auf welche Ideen Menschen kommen, um in die EU illegal einwandern zu können

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-18 vom 13. Juli 2018

Illegale Grenzübertritte bei Fußball-WM
Auf welche Ideen Menschen kommen, um in die EU illegal einwandern zu können
Bodo Bost

Die Fußballweltmeisterschaft eröffnet dem Asyltourismus neue Chancen. Für die vielen Fußballanhänger aus aller Welt hatten die Russen sogar die Visumpflicht ausgesetzt, wie sie es sonst nur für zahlungskräftige Kreuzfahrttouristen zu tun pflegen. Mit Marokko, Tunesien, Ägypten, Iran und Nigeria waren bei der WM fünf der Hauptasyltourismusländer mit von der Partie. 

Bereits eine Woche vor der Eröffnung der WM hatten russische Grenzbehörden die ersten Marokkaner beim unerlaubten Grenzübertritt nach Finnland erwischt. Vom WM-Stadion in Sankt Petersburg bis zur finnischen Grenze sind es nur etwas mehr als 100 Kilometer. Die Marokkaner versuchten wie zahlreiche andere, die WM zu nutzen, um via Russland in die EU zu gelangen.

Das finnische Fernsehen berichtet fast jeden Tag von der Grenze, wo Bürger aus den besagten Staaten erwischt werden. Wie ein finnischer Grenzer gegenüber dem Fernsehen erklärte, sind Fußballfans als Asylsucher neu, beim Confed Cup 2017 habe man keine ähnlichen Versuche registriert. Allerdings hat auch das deutsche Bundeskriminalamt schon vor Tagen vor Immigranten gewarnt, welche die visafreie WM nutzen könnten, um über Russland illegal in die EU einzureisen.

Pünktlich zur WM hatten sich laut Europol in einschlägigen sozialen Netzwerken „Fangruppen“ organisiert, die genau die verschiedenen Varianten zum Missbrauch der WM zur illegalen Immigration diskutierten und entsprechende Tipps anboten. Auch über Weißrussland, das seine Grenze zu Russland nicht kontrolliert, weil es nicht zur EU gehört, versuchen viele Migranten während der WM nach Polen und damit in die EU zu gelangen. Auch Schlepper witterten das Geschäft während der WM. Sie versuchen in den diversen russischen Fanmeilen Klienten zu ködern mit der falschen Behauptung, der russische Fan-Pass erlaube ihnen auch die Einreise in EU-Länder. Zur Weltmeisterschaft sind mehr als zwei Millionen Ausländer nach Russland gereist. 

Die längste gemeinsame Schengen-Grenze hat Russland mit Finnland. Die finnischen Behörden sind nach den sozialen Netzwerkankündigungen für einen Fußball-bedingten Ansturm Ein­wanderungswilliger gewappnet.