25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
13.07.18 / Hochburg von Fanatikern / Salafisten sammeln Geld für neue Moschee in Berlin-Wedding

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-18 vom 13. Juli 2018

Hochburg von Fanatikern
Salafisten sammeln Geld für neue Moschee in Berlin-Wedding
Manuela Rosenthal-Kappi

Die aufgrund ihrer radikalislamischen Ausrichtung vom Verfassungsschutz beobachtete As-Sahaba-Moschee, die bislang ihren Sitz in Berlin-Wedding hatte, ist auf Expansionskurs. Das bisherige Gemeindehaus in der Torfstraße/Ecke Sprengelstraße fasste rund 100 Menschen. Ende Juni wurden jedoch die bisherigen Räume gekündigt und die Salafisten haben nun per Videobotschaft angekündigt, zwei nebeneinanderliegende Lagerhallen kaufen zu wollen, in denen sich 1000 Menschen treffen können. Das in einem Hinterhof gelegene Objekt soll rund 800000 Euro kosten. Im Internet kursieren Spendenaufrufe, mit denen die Salafisten das neue Objekt, das sich in Wedding, Moabit oder Tiergarten befinden könnte,  angeblich finanzieren wollen. Terrorexperten gehen jedoch davon aus, dass der Löwenanteil nicht über den Bezahldienst Paypal zusammenkommen wird, sondern „über dunkle Kanäle aus dubiosen Quellen aus dem Nahen Osten.“ Islamismus-Experten vermuten, dass größere Beträge von Einzelpersonen aus Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Saudi-Arabien kommen könnten. 

Der Hausprediger der Moschee, Ahmad Armih, der in der Szene als Ahmad Abul Baraa firmiert, gilt als einer der wenigen Salafistenprediger, die bundesweit Einfluss haben. So verwundert es nicht, dass er auf Werbetour gegangen ist, um Spenden für die neue Berliner Moschee einzutreiben. Ende Juni war er beispielsweise zu Gast in der Hamburg-Harburger Taqwa-Moschee. Über Facebook informierte er seine 15000 „Freunde“. Daneben verbreitet er seine Botschaften über YouTube. 

Dem Berliner Verfassungschutz bereitet die Ausweitung der Salafistenzentren Sorgen. Schon jetzt gibt es die bundesweit bekannte Al-Nur-Moschee in Neukölln und die Ibrahim-al-Khalil-Moschee in Tempelhof. Ein drittes großes Zentrum könnte noch mehr junge Menschen radikalisieren als bisher schon geschehen. Die As-Sahaba-Moschee wird vom Verfassungschutz beobachtet, weil sie im Verdacht steht, Attentäter ideologisch auf Terrorakte vorzubereiten. Der Islamist Reda Seyam, der die As-Sahaba-Moschee 2010 gegründet hat, steht im Verdacht, an einem Terroranschlag in Bali beteiligt gewesen und nach seiner Ausreise nach Syrien „Bildungsminister“ beim Islamischen Staat geworden zu sein. In seiner Moschee verkehrte auch der Attentäter vom Breitscheidplatz, Anis Amri.