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13.07.18 / Wolf im Schafspelz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-18 vom 13. Juli 2018

Wolf im Schafspelz
Norbert Voll

Robert Habeck, Grünen-Chef und stellvertretender Ministerpräsident in Schleswig-Holstein, entpuppt sich zunehmend als Wolf im Schafspelz. Im Mai verkündete er, er wolle mit seiner Partei Zukunftsoptimismus ausstrahlen und überhaupt sollte die Sprache der Parteien einladend sein. Am vergangenen Sonntag ließ er im ARD-Sommerinterview wissen, er sorge sich um Deutschland, es gelte Probleme für Deutschland zu lösen. Soweit, so staatsmännisch.

Nur wenige Tage zuvor hatte er bei „Maybrit Illner“ die CSU-Staatssekretärin Dorothee Bär auf übelste Weise niedergeschrien und ihr vorgeworfen, ihre Partei sei europafeindlich, weil sie „ein Europa der Vaterländer“ wolle. Das sei der böse rechte Jargon. Im „Sommerinterview“ auf diesen Ausraster angesprochen, blieb Habeck eine Erklärung schuldig. 

Es zeugt vom obskuren Weltbild der linken und grünen Ideologen, dass Vaterländer im Widerspruch zu Europa stehen sollen. Für Habeck ist das Wort Vaterland ein Reizwort. Kurioserweise hatte er es selbst in der Diskussionssendung mit Bär eingebracht, sich in Rage geredet und vom zivilisierten Diskurs verabschiedet.

Vaterländer waren für Habeck ohnehin von jeher ein Thema. 2010 schrieb er: „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen! Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“. Entsprechend ließ er im April dieses Jahres wissen, es gebe kein Volk, der Begriff diene nur dazu, Menschen auszugrenzen und zu stigmatisieren. Habeck gibt damit jene Positionen wieder, die in jedem Verfassungsschutzbericht unter der Rubrik „Linksextremismus – Antideutsche“ auftauchen.

In seiner Dissertation vom Jahre 2000 sympathisiert Habeck mit der linksextremen, gegenaufklärerischen Strömung des „Poststrukturalismus“. Deren Ziel war es, alle gewachsenen Strukturen in Europa abzuschaffen, die für Identität stehen – wie Volk und Nation. Dieses Gedankengut scheint Habecks Zielsetzungen bis heute zu prägen. 

Das aber hindert ihn nicht daran, nach Vater Staat zu rufen, wenn die politische Konkurrenz beschädigt werden soll: „Der Bund sollte genau prüfen“, forderte Habeck im März, „ob die AfD vom Verfassungsschutz überwacht werden muss“. Wer aber Land, Leute und Verfassung am liebsten abgeschafft sähe, ist selbst ein Fall für den Verfassungsschutz.

Möglicherweise spielte bei Habecks Ausraster bei „Maybrit Illner“ auch die Frustration über den Fehlschlag der Jamaika-Verhandlungen auf Bundesebene eine Rolle. Immerhin war Habeck einer der Verhandlungsführer bei den damaligen Gesprächen – die er mit genau den Leuten führte, die im vorgeblich „rechten Jargon“ vom Europa der Vaterländer reden. Vielleicht ist die Umarmung des Feindes eine jener subversiven Methoden derer, die Volk, Nation und Staat pulverisieren wollen. Habeck ist gefährlich. In Staatsämtern ist er fehl am Platz.