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20.07.18 / Bürger sollen Bäume gießen / Müller bittet die Berliner um Hilfe im Kampf gegen die Dürre

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-18 vom 20. Juli 2018

Bürger sollen Bäume gießen
Müller bittet die Berliner um Hilfe im Kampf gegen die Dürre

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die Berliner zum Bewässern der Stadtbäume aufgerufen. „Spendieren Sie bitte dem Baum vor Ihrem Haus einmal in der Woche einige Eimer Wasser. Damit tragen Sie dazu bei, dass unser Berlin eine grüne und für uns alle lebenswerte Großstadt bleibt“, so Müllers Bitte an die Hauptstädter. 

Nach einer mehrmonatigen Periode mit nur geringen Niederschlägen ist der Zustand der Vegetation an vielen Orten der Stadt kritisch. Der Senat hat den Bezirksämtern 600000 Euro bewilligt, damit frisch gepflanzte und junge Bäume bewässert werden können. Mit dem Geld können die Bezirke unter anderem auf Fahrzeuge der Stadtreinigung (BSR) zurückgreifen. Diese hat in ihrem Fuhrpark Spülfahrzeuge mit großen Wassertanks, die normalerweise zur Straßenreinigung eingesetzt werden. Die Berliner Wasserbetriebe bewässern bereits Bäume. Die Mitarbeiter der Wasserbetriebe verwenden dazu Wasser aus routinemäßigen Leitungsspülungen. 

Verschärft wird die seit Monaten anhaltende Dürre durch die Personalsituation in einigen Berliner Bezirken. Bereits im Juni kündigte das Grünflächenamt Charlottenburg-Wilmersdorf an, es werde sich bis Ende 2019 auf die notwendigen Arbeiten im Baumbestand konzentrieren. Bis dahin soll es keine Neupflanzungen geben. Hintergrund der Entscheidung ist eine sehr angespannte Personalsituation und ein massiver  Bearbeitungsstau bei der Baumpflege. 

Bereits in den vergangenen Jahren sind im Landschaftspark Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick mehr als 500 Bäume eingegangen. Laut „Tagesspiegel“ hat nun der zuständige Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) entschieden, dass keine Bäume mehr nachgepflanzt werden, zudem soll auch die Bewässerung von Bäumen, die älter als zehn Jahre sind, eingestellt werden. 

Der Landschaftspark mit einer Größe von 68 Hektar ist erst 2002 als Ausgleichsfläche für Baumaßnahmen eröffnet worden. Der Park galt allerdings bereits nach wenigen Jahren als Sanierungsfall. Vor allem die angepflanzten Eichen und Birken sind in vielen Fällen eingegangen. Aus Sicht des Bezirks, der den Park erst im Jahr 2010 übernommen hat, wurden bereits bei der Planung der weitläufigen Anlage Fehler gemacht, indem zum Beispiel die Bodenverhältnisse nicht genügend berücksichtigt wurden.  N.H.