26.04.2024

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20.07.18 / Kalter Kaffee

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-18 vom 20. Juli 2018

Kalter Kaffee

Grenzen, die diese Bezeichnung tatsächlich verdienen und nicht gleich für jedermann überwindbar sind, gelten gemeinhin als Ausdruck staatlicher Souveränität. Anders sieht das freilich die Politikwissenschaftlerin Wendy Brown von der University of California in Berkeley. Wie sie in ihrem Buch „Mauern“ behauptet, künden konsequent gesicherte Grenzen heute von Schwäche: Hierbei handele es sich um „dramatische Inszenierungen“ von Nationalstaaten, welche aufgrund der Globalisierung nicht mehr über die gewohnten Hoheitsrechte verfügen und deshalb auf Symbolpolitik ausweichen. Das gelte auch und gerade für Europa, wo man jetzt zunehmend auf Abschottung gegenüber Einwanderungswilligen setze. Dabei gebe es doch „Beweise dafür …, dass die Gruppe der Neuankömmlinge eine im Vergleich niedrige Kriminalitätsrate und einen höheren Bildungsstand und Beschäftigungsgrad aufweist“ als demografisch vergleichbare Gruppen innerhalb der EU-Länder. Derlei Aussagen erlauben nur ein Fazit: Kalter Kaffee aus der Küche der Asyl- und Zuwanderungslobby.W.K.

Wendy Brown: „Mauern. Die neue Abschottung und der Niedergang der Souveränität“, Suhrkamp Verlag, Berlin 2018, gebunden, 260 Seiten, 28 Euro