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27.07.18 / Neues über Stubentiger

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-18 vom 27. Juli 2018

Neues über Stubentiger
Silvia Friedrich

Wer ein Geschenk für Katzenfreunde benötigt, liegt mit dem Buch von Abigail Tucker „Der Tiger in der guten Stube“ aus dem Theiss-Verlag genau richtig. Katzen sind des Menschen liebstes Haustier. 600 Millionen Exemplare gebe es weltweit, Tendenz steigend, heißt es im Buch. Das seien dreimal so viele Stubentiger wie Hunde. 

Wie hat dieses zugegeben äußerst putzige Tierchen es nur geschafft, unsere Herzen im Sturm zu erobern, ohne dass es auch nur das Geringste für uns tut? Mal abgesehen von den fleißigen Mäusejägern im Außenbereich, die die Nagerpopulation im Zaum halten. Katzen sind Stars im Internet, herrschen über Hinterhöfe, Gärten und unsere Herzen. Sie haben es geschafft, dass Menschen sie lieben um ihrer selbst willen. Die Autorin, selbst begeisterte Katzenhalterin, sprach mit Wissenschaftlern, um auch die naturwissenschaftliche Seite dieser einmaligen Beziehung zwischen Katze und Mensch zu beleuchten und wendet sich an viele weitere Fachleute. Sie berichtet über die aufschlussreiche Geschichte des Aufstiegs unserer Hauskatze vom ägyptischen Kult-Tier bis in die heutige Zeit. 

Ob Tucker es am Ende geschafft hat, das Mysterium der Beziehung Katze-Mensch zu lüften, bleibt der Meinung des Lesers überlassen. Dass es für den amerikanischen Markt geschrieben wurde und dort auch äußerst erfolgreich ist, spürt man auf jeder Seite. Für manche hiesigen Leser vielleicht gewöhnungsbedürftig, da man vieles nicht kennt, was beschrieben wird. Dennoch ist es ein Sachbuch, prall gefüllt mit vielen interessanten Fakten, die auch eingefleischten Katzenkennern noch neue Erkenntnisse bringen werden.

Abigail Tucker: „Der Tiger in der guten Stube. Wie die Katzen erst uns und dann die Welt eroberten“, Theiss Verlag, Darmstadt 2017, gebunden,  304 Seiten, 19,95 Euro