26.04.2024

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03.08.18 / Nützlicher Idiot

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-18 vom 03. August 2018

Nützlicher Idiot
Harald Tews

Rassismus, was denn sonst? Gleich mehrfach hat Ex-Nationalspieler Mesut Özil diesen Begriff in seiner Abrechnung mit dem DFB verwendet, und nahezu widerspruchslos haben die meisten Medien dem Fußballer geglaubt: Özil sei das Opfer eines grassierenden Rassismus in Deutschland im Allgemeinen und des DFB im Besonderen. Plötzlich vergessen all jene Kommentatoren, die sich jetzt in Sachen Rassismus auf Özils Seite stellen, dass sie vor Kurzem noch die Integrationsarbeit des DFB, von der unter anderem auch Özil finanziell ziemlich gut profitiert hat, als vorbildlich gelobt haben.

Das ist geschickt gemacht: Der Rassismusvorwurf lenkt von Özils eigentlicher Verfehlung, seine Foto-Propaganda für Erdogan, ab. Von selbst kann er auf diesen taktischen Kniff nicht gekommen sein. Seine auf Englisch verfasste Rassismus-Botschaft auf Twitter – klar, die ganze Welt sollte davon erfahren – wirkt wie eingeflüstert. Von wem? Von Erdogan vielleicht?

Die Foto-Affäre, die weltweit für Aufsehen gesorgt hat, kam dem Staatspräsidenten gerade recht. Sein Land ist einziger Konkurrent zu Deutschland bei der Bewerbung um die Fußball-Europameisterschaft 2024. Die Entscheidung darüber, wo sie stattfinden wird, fällt am 27. September. Ausrichter ist die UEFA. Und wie hieß noch die Anti-Rassismus-Kampagne, welche die UEFA lange Zeit und mit viel Werbeaufwand betrieben hat? Ach ja: „No to Rascim“. 

Entweder war Özil für Erdogan nur ein nützlicher Idiot, um die EM in die Türkei zu holen, oder er hat sich bewusst in eine Werbekampagne dafür einbinden lassen. So oder so steht es im Kampf gegen Deutschland um die EM 1:0 für die Türkei. Dafür, dass Özil dieses Tor mit einem Rassismus-Foul erzielt hat, verdient er die rote Karte. Stattdessen jubelt ihm die gleichgeschaltete Medienlandschaft zu, sobald er das Rassismus-Fähnchen zückt und sich als Opfer verherrlicht.