Mesut Özil ist kein Betriebsunfall, kein bedauernswerter Einzelfall, sondern vielmehr symptomatisch für die türkischstämmigen Mitbürger. Laut vom „Focus“ veröffentlichtem Zahlenmaterial fühlen sich 60,6 Prozent von ihnen eher der Türkei als Deutschland zugehörig.
Das mag sogenannte Verfassungspatrioten, die sich eher dem Westen als Deutschland verbunden fühlen, egal sein, aber auch sie müsste alarmieren, dass durch die Ereignisse seit 2016, also den Putschversuch und den anschließenden Umbau der Türkei von einer westlichen Demokratie in Richtung einer islamischen Diktatur, das Zugehörigkeitsgefühl zur Türkei bei 29,7 Prozent zugenommen hat das zu Deutschland aber nur um 7,6 Prozent. Dazu passt Erdogans überdurchschnittlicher Erfolg bei der Präsidentschaftswahl in Deutschland mit 64,8 Prozent.