19.04.2024

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03.08.18 / Unterwerfungspädagogik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-18 vom 03. August 2018

Unterwerfungspädagogik
Hermann Paul Winter

In neun von 16 Bundesländern wird an staatlichen Schulen Islamunterricht angeboten. Die involvierten Islamverbände ringen dabei um den größtmöglichen Einfluss auf die Lehrinhalte. Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, erklärte vor Kurzem, er betrachte den Versuch, aus dem Modellprojekt „Religionsunterricht sunnitischer Prägung“ des Landes ein reguläres Unterrichtsfach zu entwickeln, als gescheitert. Zu viele Versuche der Einflussnahme seitens der Islamverbände habe es gegeben. Eine erstaunliche Erkenntnis für einen Grünen!

Tatsächlich versuchen türkisch-islamische Lobbyisten bis heute, das Projekt zu dominieren. Die Liste derer, die an der Ausarbeitung des seit 2016 praktizierten Lehrplans für das Modellprojekt beteiligt waren, liest sich wie ein Auszug aus einem türkischen Telefonbuch. Und so überrascht es nicht, dass ein Blick in den Plan die Handschrift des fundamentalen Islam erkennen lässt. 

Anders als in den christlichen Religionsfächern, die Anregungen zum Reflektieren über den Glauben vermitteln wollen, finden sich im Bildungsplan für den sunnitisch geprägten Islamunterricht Vorgaben, die alarmieren müssen. „Der Glaube“ sowie das „Denken und Handeln nach dem Vorbild des Gesandten Muhammad“ soll „erlernt“ werden. Und die Schüler sollen verschiedene Arten des Gebets kennenlernen und nach den jeweiligen Regeln ausführen, darunter die Sure al-Fatiha („Allah, Dir dienen wir!“). Es ist skandalös, Kinder an deutschen Schulen mit derlei Denk- und Handlungsvorschriften zu konfrontieren. Indoktrinationen dieser Art laufen allen europäischen Grundwerten zuwider und zeichnen das Bild einer fatalen Unterwerfungspädagogik.

Bisher hat Kretschmann die entmündigenden, von jeglichem demokratischen Verständnis abweichenden Passagen im Lehrplan geduldet. Nachdem die Machenschaften einiger Islamverbände mittlerweile öffentlich geworden sind, will er jetzt die Trägerschaft für den Unterricht einer Stiftung auferlegen. Man darf gespannt sein, wer dort das Sagen haben wird. Kretschmanns grüne Fraktionskollegin Sandra Boser sprang den Islamverbänden mittlerweile vorsorglich zur Seite: Diese müssten erst einmal einwilligen, dass es eine Stiftung gibt. Eine solche streben die Islamverbände aber wohl nicht an. Sie fordern seit Jahren die Rechtsform einer anerkannten Religionsgemeinschaft. Die hierfür erforderlichen Voraussetzungen erfüllen sie allerdings nicht.

Dass ein Ministerpräsident das Unterrichtsfach Islam etablieren will, während immer weniger Hauptschulabgänger in seinem Bundesland die grundlegenden Kulturtechniken, Lesen, Schreiben und Rechnen beherrschen, ist ein klassisches Beispiel für grüne Politik. Islamische Indoktrination in Verbindung mit einem völlig an die Wand gefahrenen Bildungsniveau ist eine mehr als kritische Mischung.