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03.08.18 / Der deutsche Disney / Rolf Kauka und seine Comicfiguren »Fix und Foxi« in Oberhausen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-18 vom 03. August 2018

Der deutsche Disney
Rolf Kauka und seine Comicfiguren »Fix und Foxi« in Oberhausen
Andreas Rüdig/tws

Die deutsche Antwort auf Donald Duck und Co. hieß einmal „Fix und Foxi“. So  heißen zwei kleine Füchse, die sich in Comic-Heften zeitweise großer Beliebtheit bei jungen Lesern erfreuten. Jetzt jagen sie im Schloss Oberhausen vergnüglich nach Opfern.

In der zu einem modernen Museumskomplex umgebauten Schlossanlage werden zwei Ge­bäude für Kunstpräsentationen genutzt. Ein Nebengebäude dient als Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. Die kurz vor den Jubiläumsfeierlichkeiten zu „20 Jahre Ludwiggalerie Schloß Oberhausen“ gezeigte Ausstellung im Hauptgebäude stellt „Fix und Foxi“-Erfinder Paul Rudolf „Rolf“ Kauka (1917–2000) vor, dessen Figuren 1953 das Licht der Welt erblick­ten, zu einer Zeit also, als dem Comic in Deutschland ein Schmuddelimage anhaftete. Drei Jahre später organisierte Kauka die Comicproduktion arbeitsteiliger: Während er selbst  in die Rolle des Produzenten und Verlegers schlüpfte – den Kauka-Verlag hatte er schon 1947 gegründet –, übernahm das Duo Werner Hierl und Josef Braunmüller den Part des Zeichnens.

Dominierten anfangs noch glatte, reduzierte Formen, vollzog sich bis 1971 ein Paradigmenwechsel. Die Kopfformen wurden eckiger. Fix erhält eine Frisur. Um eine einprägsame Marke zu schaffen, legte Kauka mit Chefzeichner Walter Neugebauer Stil, Charakter und Inhalt der Geschichten fest.

Das Jugendmagazin konnte sich bis 1994 auf dem Markt halten. Dann halfen auch umfangreiche Werbemaßnahmen nichts mehr. Mangels Käuferschaft musste die Produktion eingestellt werden. In der Schau wird anhand von Filmen, Infotafeln oder Werbeartikeln an­schaulich gezeigt, wie Kauka den Comic in Deutschland salonfähig machte. Auch wenn die Füchse das Zeitliche gesegnet haben, so sind sie umgangssprachlich noch bis heute präsent: Nach dieser Arbeit sind wir „fix und foxi“.

Die Schau läuft bis 9. September in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, Konrad Adenauer Allee 46, 46049 Oberhausen, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt: 8 Euro. www.ludwiggalerie.de