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03.08.18 / Bunter Offenbarungseid / Ausgerechnet Özil: Für Multikulti ist der Fall des Fußballers ein einziges Desaster

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-18 vom 03. August 2018

Bunter Offenbarungseid
Ausgerechnet Özil: Für Multikulti ist der Fall des Fußballers ein einziges Desaster
Dirk Pelster

Ein wirklich interessanter Aspekt an der Causa Özil blieb im öffentlichen Dis­kurs weitestgehend unbeachtet. Sieht man von den im Sinne des Mainstreams bereits völlig durchpolitisierten Parteien, Gewerkschaften oder Kirchen einmal ab, so gibt es derzeit wohl keinen großen gesellschaftlich relevanten Verband, der sich der staatstragenden Multikulti-Ideologie derart mit Leib und Seele verschrieben hat, wie der DFB. 

Kaum ein Spiel der Bundesliga kommt heute noch ohne Bannerpropaganda oder sonstige Proklamationen gegen Rassismus aus. Mitgliedsvereine des Dachverbandes überzogen AfD-Anhänger mit Ausschlussverfahren, und missliebige Klubs, wie etwa der FC Ostelbien Dornburg, mussten diesen wegen rechter Tendenzen gleich ganz verlassen. 

Die bisherige Nationalelf wurde 2015 kurzerhand und politisch korrekt in „Die Mannschaft“ umgetauft. Doch diese Entwicklung stieß zuletzt zunehmend auf Kritik. Gehörten internationale Fußballturniere zu den wenigen Anlässen, an denen die Deutschen nach dem verlorenen Krieg noch offen und weitgehend unbeanstandet ihren Patriotismus zeigen durften, ging mit der nationalen Entkernung ihres Teams durch den DFB nun auch dieses letzte Refugium endgültig verloren. 

So stellte sich denn bei nicht wenigen ein offen zur Schau getragenes Gefühl der Schadenfreude ein, als die bunte Truppe von Jogi Löw bei der diesjährigen Weltmeisterschaft schon in der Vorrunde ausscheiden musste. Manager Oliver Bierhoff, dem der Verlust des bisherigen Rückhalts nicht entgangen sein durfte, wagte sich nach der krachend verlorenen WM denn auch mit einer verspäteten Kritik am Zusammentreffen zwischen Özil und Erdogan aus der Deckung und steht nun plötzlich ebenso unter einem öffentlichen Rassismusverdacht wie sein Arbeitgeber.

Die Situation, in die sich Deutschlands Fußballfunktionäre hineinmanövriert haben, steht dabei stellvertretend für die Krise des gesamten linksliberalen Establishments. Jahrzehntelang versuchten die politischen Eliten die durch die von ihnen zu verantwortende Masseneinwanderung entstandenen gesellschaftlichen Bruchlinien mit einem in den Soziallaboren der Republik künstlich angerührten Kitt aus „Werten“ zu stopfen. Ein Rückgriff auf gewachsene kulturelle Traditionen kam bei der Stiftung eines neuen sozialen Zusammenhaltes zwischen Einheimischen und Immigranten von vornherein nicht infrage. 

In Bezug auf die autochthone deutsche Bevölkerung war diese Entscheidung für jedermann klar ersichtlich. Aber auch die einwandernden Ausländer sollten letztlich nicht mehr als etwas folkloristischen Kitsch und ein paar exotische Kochrezepte in das geplante Sozialexperiment einbringen. In der Affäre um Mesut Özil zeigt sich symptomatisch, dass eine solche in der Retorte gezeugte „Wertegemeinschaft“ weder die kulturellen und sozialen Bedürfnisse der angestammten Deutschen noch die der hier lebenden Immigranten dauerhaft zu befriedigen vermag. 

In seiner Rücktrittserklärung begründete der türkischstämmige Fußballer sein Treffen mit Erdogan damit, dass seine Mutter ihm beigebracht habe, nie zu vergessen, woher er komme. Auch immer mehr Deutsche besinnen sich heute ihrer kulturellen Identität. Sie sind nicht mehr bereit, die grundlegenden Spielregeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens mit Menschen, die erst vor ein paar Wochen an einem deutschen Flughafen aus einer Passagiermaschine gestiegen sind, täglich neu auszuhandeln, so, wie sich dies die ehemalige Staatsministerin von Kanzlerin Merkel, Aydan Özoguz, noch weiland vorstellte.

Allerdings ist nicht anzunehmen, dass die herrschenden Eliten sich angesichts des erodierenden Rückhalts bei Einheimischen und Immigranten so einfach von ihrer Utopie verabschieden werden. Ihre Antwort zur Durchsetzung des multikulturellen Projekts dürfte eher in einem weiteren Anziehen der gesetzlichen Daumenschrauben für alle hier lebenden Menschen bestehen.