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03.08.18 / Museumsstücke / Ausgewählte Exponate des Ostpreußischen Landesmuseums

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-18 vom 03. August 2018

Museumsstücke
Ausgewählte Exponate des Ostpreußischen Landesmuseums

Das Ostpreußische Landesmuseum ist das einzige Museum in Deutschland, das die reiche Kultur und Geschichte der ehemaligen deutschen Provinz Ostpreußen in Gänze thematisiert.

Aufgabe des Museums ist die Bewahrung und Erforschung der Geschichte und Kultur Ostpreußens sowie die museumsgemäße Darstellung seiner vielgestaltigen Jahrhunderte währenden Realität. Zukünftig werden wir in einer eigenen Abteilung auch die Kulturgeschichte der sogenannten Deutschbalten thematisieren, welche als deutschsprachige Minderheit im heutigen Estland und Lettland lebten. Der genaue Auftrag ergibt sich auf Grundlage des Paragrafen 96 des Bundesvertriebenengesetzes und der Satzung der Ostpreußischen Kulturstiftung.

Die museale Arbeit geschieht in Zusammenarbeit mit polnischen, russischen und litauischen Museen und Kulturinstitutionen, die heute im ehemaligen Ostpreußen tätig sind sowie entsprechenden Partnern in Estland und Lettland für die deutschbaltische Abteilung. Die Dauerausstellung des Museums wird erweitert und ist daher derzeit geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgt am 26. August 2018. Bis dahin werden in der Preußischen Allgemeinen Zeitung besondere Objekte aus dem Bestand des Museums vorgestellt.


Gemälde „Im Elchwald“


Am Ostufer des Kurischen Haffs befanden sich nach dem 

Ersten Weltkrieg die letzten Einstandsgebiete des Elchs im damaligen Deutschland. Die aus zahlreichen Mooren und Sümpfen bestehende Landschaft wurde 1937 als „Reichsnaturschutzgebiet Elchwald“ unter Schutz gestellt. Der Elch verbreitete sich von hier aus in weite Teile Ostpreußens. 

Dimitrij von Prokofieff (1879–1950) stammte aus altem russischen Adel und gehört zu den bedeutendsten Jagd- und Naturmalern des 20. Jahrhunderts. Er floh nach der Oktoberrevolution aus Russland, siedelte sich in Berlin an und reiste oft nach Ostpreußen, um zu malen. Sein Monu-mentalgemälde in Öl auf Leinwand entstand ein Jahr vor der Unterschutzstellung der Region. Es wurde vom Fördererkreis Ostpreußisches Jagdmuseum – Hans-Ludwig Loeffke-Gedächtnisvereinigung e.V. für das Ostpreußische Landesmuseum angekauft und ist in der Jagdabteilung zu sehen. 


Rauchtisch


Begeisterte Jäger drücken ihre Leidenschaft vielfach auch durch eine ganz eigene, manchmal ungewöhnliche Prägung ihrer Wohnumgebung aus. Hier stellen wir ein Objekt unserer Dauerausstellung vor, das einmalig ist und unter dem Thema „Jagdtraditionen“ gezeigt wird. Es ist ein kleiner Tisch, der dem aus Ostpreußen stammenden, um 1905 nach Berlin versetzten Soldaten Otto Buttgereit aus dem Kreis Pillkallen zum Abschied geschenkt wurde. Er besteht bis auf eine Holzplatte ausschließlich aus Geweihstücken von Rothirsch und Elch. 

Zu diesem Tisch gehören ein Aschenbecher, ein Zigarrenspender, ein Kerzenhalter, ein Zigarrenanspitzer und ein Streichholzschachtelhalter. Auch sie sind fast durchweg aus Geweihteilen von Rothirsch, Elch und Reh gefertigt worden. Nach Feierabend mag Otto Buttgereit gemütlich bei einer Zigarre an seine ostpreußische Heimat gedacht haben. Wir verdanken dieses Geschenk seinem Enkel Hans-Joachim Schütt.OL


Ostpreußisches Landesmuseum, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg, Telefon (04131) 759950, Internet: www.ol-lg.de, E-Mail: info@ol-lg.de.