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10.08.18 / Zu wenig Bewegung / Nicht einmal jeder Zehnte lebt rundum gesund

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-18 vom 10. August 2018

Zu wenig Bewegung
Nicht einmal jeder Zehnte lebt rundum gesund

Seit fünf Jahren untersucht die Krankenversicherung DKV gemeinsam mit Professor Ingo Froböse, dem Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung an der Deutschen Sporthochschule Köln, wie gesund die Bundesbürger leben. Die diesjährigen Erkenntnisse sind alarmierend. Für den Bericht wurden fast 2900 Deutsche ab 18 Lebensjahren am Telefon befragt.

Zwar hätten 61 Prozent ihren Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr gut eingeschätzt. Nur neun Prozent der Befragten lebten jedoch rundum gesund. Bei der ersten Umfrage 2010 waren es noch 14 Prozent gewesen. 

Bewegungsmangel wird zu einem immer größeren Problem in Deutschland. „Erwachsene sollten nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation pro Woche mindestens 150 Minuten moderater Aktivität (zum Beispiel zügiges Gehen) oder 75 Minuten intensiver Aktivität nachgehen (zum Beispiel Joggen)“, heißt es in dem Bericht: „Allerdings erreichten nur 43 Prozent der Befragten dieses empfohlene Mindestmaß.“ 2010 seien es noch 60 Prozent gewesen. „Damit wird der Weg für viele zivilisationsbedingte Erkrankungen wie Rückenschmerzen, Übergewicht, Bluthochdruck, verschiedene Krebsarten, Diabetes Typ II sowie für weitere Erkrankungen immer weiter geebnet“, warnen die Forscher. „Seit der Erstauflage des Reports 2010 bewegen sich die Deutschen immer weniger – dabei ist körperliche Aktivität von zentraler Bedeutung für unser Wohlbefinden. Das sind sehr erschreckende Resultate“, sagte DKV-Vorstandschef Clemens Muth. 

Insgesamt haben zehn Prozent der Befragten angegeben, gar keine körperliche Aktivität auszuüben, der sie länger als zehn Minuten am Stück nachgehen – weder während der Arbeit, noch beim Transport oder in der Freizeit. Zudem sitzen die Deutschen im Durchschnitt 7,5 Stunden täglich. Das ist eine halbe Stunde mehr als 2016. 

Besserverdienende gingen in aller Regel Tätigkeiten nach, in denen sie sich wenig bewegten, typische Schreibtischberufe eben. Dafür bewege sich diese Personengruppe in der Freizeit wesentlich mehr und sei auch bereit, für Sport viel Geld auszugeben. In der höchsten Einkommenskategorie sind es sogar 80 Prozent, die in ihrer Freizeit körperlich moderat oder intensiv aktiv sind. Von den Menschen im unteren Verdienstsegment gaben dagegen nur 55 Prozent an, in ihrer Freizeit überhaupt moderat oder intensiv körperlich aktiv zu sein.P.E.