Verhandlungen über Syrien
Sotschi – Die stellvertretenden Außenminister Russlands, des Iran und der Türkei haben sich Ende Juli in Sotschi zu Verhandlungen über eine Nachkriegsordnung in Syrien getroffen. Im Fokus standen eine neue Verfassung, die Freilassung von Gefangenen und die Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat. Beobachter vermuten, dass Russland den Druck auf seinen Verbündeten Assad erhöhen wird, um Fortschritte in der Beilegung des Konflikts zu erzielen. Diese seien Voraussetzung für EU-Hilfen zum Wiederaufbau des Landes. Der Sondergesandte der Vereinten Nationen, Staffan de Mistura, der die UN-Friedensverhandlungen zu Syrien in Genf leitete, nahm nur als Beobachter teil. MRK
Explosive Situation
Paris – Wegen einer akuten Bedrohungslage musste eine französische Hilfsorganisation ihre Unterstützung von 700 Asylsuchern in einer wilden Zeltstadt in Paris einstellen. In den vergangenen 20 Monaten hatte die Gruppe „Solidarité Migrant Wilson“ nach eigenen Angaben 250000 Mahlzeiten an die Männer, Frauen und Kinder ausgegeben. Nun sei die Lage in der Zeltstadt aber so bedrohlich für ihre Mitarbeiter geworden, dass sich die Organisation zurückziehen müsse. Das Verhältnis zwischen den dort kampierenden Volksgruppen sei schlecht, Drogensüchtige seien aggressiv, auch gegen die Helfer. Im Juni hatte die Polizei das wilde Lager bereits einmal geräumt, danach sind die Bewohner jedoch umgehend zurückgekehrt. „Solidarité Migrant Wilson“ hat die Behörden gegenüber der Zeitung „Le Parisien“ gewarnt, vor Ort sei eine „explosive Situation“ entstanden. Der Staat müsse seiner Verantwortung nachkommen. H.H.