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10.08.18 / Majestätische Schlagseite / »Titanic« sticht musikalisch wieder in See – Untergang in Hamburg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-18 vom 10. August 2018

Majestätische Schlagseite
»Titanic« sticht musikalisch wieder in See – Untergang in Hamburg
Andreas Guballa/tws

Die 1912 gesunkene „Titanic“ und das Schicksal ihrer Passagiere bewegen uns bis heute. Etliche Filme, unzählige Bücher sowie Theaterdramen zeugen davon. Und seit zwei Jahrzehnten sogar ein Musical, das jetzt bis zum 19. August als Sommerpausenfüller in die Staatsoper nach Hamburg kommt.

Die Inszenierung dieses zum Mythos gewordenen Untergangs ist ein Gastspiel aus dem Ausland. Schon 1997 würdigten am New Yorker Broadway der Textautor Peter Stone und der Komponist Maury Yeston die Geschichten um die „RMS Titanic“ mit einem preisgekrönten Musical. Ihre eindringliche und sorgfältig recherchierte Vorlage zeichnet ein facettenreiches Bild der „schwimmenden Stadt“ und ihren über 2000 Besatzungsmitgliedern und Passagieren. Das musikalische Werk erzählt von den Sehnsüchten auf dem Weg in eine neue Welt sowie dem kompromisslosen Glauben an technischen Fortschritt, die in einer eiskalten Nacht im Nordatlantik ein jähes Ende fanden. Die originale Broadway-Inszenierung wurde 1997 mit gleich fünf Tony Awards ausgezeichnet, unter an­derem als bestes Musical, für das beste Buch und die beste Musik.

2016 entstand in London eine Neuproduktion, die von Kritikern wie Publikum gleichermaßen gefeiert wurde. Es kommt jetzt mit vielen Vorschusslorbeeren nach Hamburg. „Ein Triumph. Es ist wirklich so gut“, jubelte die britische Tageszeitung „The Times“. Und als „atemberaubend“, be­zeichnete es ein Theaterkritiker von „The Guardian“.

Mit „Titanic – The Musical“ ist es dem Produktionsteam gelungen, aus dem historischen Stoff ein zeitloses Bühnenwerk zu formen: Die melodienreiche Komposition des Broadwaykomponisten Yeston überzeugt durch Referenzen an englische Chortraditionen mit majestätischem Klang. Die Erzählung von Autor Stone erzeugt eine geradezu intime Nähe. Die Zuschauer werden sensibel an die Einzelschicksale der Passagiere herangeführt. Eine geschickte Dramaturgie verschafft einen emotionalen Zugang zu Ereignissen, die man sonst nur aus Geschichtsbüchern kennt.

Im Frühjahr feierte „Titanic – The Musical“ in Southampton, dem Heimathafen ihrer Jungfernfahrt, Premiere. Im Anschluss an eine große Tournee durch Großbritannien beehrt das englischsprachige Musical als Sommergastspiel für zwei Wochen nun die Hamburgische Staatsoper. Manche Hamburger könnten dabei ein Déjà-vu-Erlebnis bekommen. Denn schon vor 16 Jahren ging das Schiff im Musicaltheater Neue Flora nach zu viel Schlagseite unter.


Vorstellungen: Dienstag bis Freitag 19.30 Uhr, Sonnabend 14.30 und 19.30 Uhr, Sonntag 14 und 19 Uhr. Sprache: Englisch mit deutschen Übertiteln. Preise: ab 29 Euro. Vorverkauf Hamburgische Staatsoper unter Telefon (040) 356868, Funke Media Konzertkasse unter (040) 450118676, Internet: www.bb-promotion.com