Es gibt wohl kaum einen Reiter, der nicht zu den Klängen von Johann Strauss‘ „Radetzky-Marsch“ im Sattel gesessen hat. Pferde und Musik gehören zusammen. Deutschlands Landgestüte sind daher wie geschaffen, Besucher mit Pferden und Musik zu verzaubern. In Warendorf in Nordrhein-Westfalen findet am 10. und 11. August zum 14. Mal die „Symphonie der Hengste“ statt. Erstmals gastieren dabei die Kölner Symphoniker auf dem denkmalgeschützten Gestütsgelände. Mit Stücken aus Filmklassikern wie „James Bond“, „Star Wars“ oder dem „Rosaroten Panther“ wird die Sinfonie der Hengste in diesem Jahr zu einer Reise in die Welt des Kinos, begleitet von Live-Auftritten der Vererber auf dem Paradeplatz.
Bereits Tradition haben auch die Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern auf dem Landgestüt Redefin. Seine Reithalle kann sich längst mit internationalen Konzertsälen messen. Am 12. August gastiert dort die französische Star-Pianistin Hélène Grimaud. Mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Leitung von Peter Oudjian bringt sie Brahms’ Klavierkonzert Nr. 1 zu Gehör. Abgerundet wird das Konzert von Dvoráks Sinfonie Nr. 7.
Schon Stammgast in Redefin ist die Academy of St Martin in the Fields. 2018 wird sie 60 Jahre alt. Am 8. September gibt sie auf dem historischen Landgestüt zusammen mit dem Pianisten Kit Armstrong unter anderem Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 und Mozarts Sinfonie Nr. 40 zum Besten. Das Landgestüt öffnet ab 12 Uhr seine Tore zum Picknick im Park, zeigt um 15 Uhr eine Pferdeshow und startet um 17 Uhr das Konzert.
In einen Konzertsaal verwandelt sich seit 2003 jedes Jahr im August ebenso das historische Reithaus des Landgestütes Moritzburg. In der Konzertreihe „Musik und Hengste“ steht am
18. und 19. August „Eine große Nachtmusik“ auf dem Programm. Das Mitteldeutsche Kammerorchester spielt dann beliebte Sinfonien, Serenaden und Arien von Mozart. Höhepunkt ist dabei die Präsentation der Hengste in Anspannung, unter dem Reiter und an der Hand in dem von Fackeln beleuchteten Innenhof.
Die traditionsreichste Show der Landgestüte jedoch sind die jährlichen Hengstparaden. Den Auftakt macht vom 17. bis 19. August das Landgestüt Celle. Wenn sich auch der Charakter der Paraden durch den reduzierten Hengstbestand geändert hat, so sind die großen Dressurquadrillen geblieben. In Neustadt/Dosse wird bei den Hengstparaden am 8., 15. und 22. September die über 230-jährige Tradition des Gestütes sogar in den Uniformen von vier preußischen Regimentern – dem Garde du Corps, den Zieten-Husaren, Dragonern und Ulanen – lebendig gehalten.
Infos und Tickets: Warendorf: www.symphonie-der-hengste.de; Redefin: www.festspiele-mv.de und www.landgestuet-redefin.de; Moritzburg: www.saechsische-gestuetsverwaltung.de