Eigentlich können sich die Bauern in Europas größtem zusammenhängenden Obstanbaugebiet noch glücklich schätzen. Die Obstbäume im „Alten Land“ zwischen Hamburg und Stade wurzeln tief im saftigen Marschboden und leiden daher weit weniger unter der Trockenheit als Getreide oder Weidegras.
Und wenn das Wasser, das von oben nicht kommen will, zu wenig wird, stehen große Beregnungsanlagen bereit. Sie dienen normalerweise zum Vereisen der Blüten, wenn sie im Frühjahr von spätem Frost bedroht sind. Unter dem Eispanzer sinkt die Temperatur nur wenig unter null, was die Blüten überstehen.
Trotz dieser Vorzüge leiden auch die Obstplantagen. Manche Früchte werden von der sengenden Sonne regelrecht gekocht, bekommen Flecken. Dann gilt es, die schadhaften Früchte schnell zu entsorgen, ehe sie andere anstecken. So gibt es auf der „grünen Insel“ im darbenden Deutschland derzeit viel zu tun. H.H.