24.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
17.08.18 / Neue Balkanroute boomt / Asylsucher gelangen vermehrt an der Adria entlang nach Norden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-18 vom 17. August 2018

Neue Balkanroute boomt
Asylsucher gelangen vermehrt an der Adria entlang nach Norden

Analog zur Mittelmeerroute, die nun weniger über Italien als über Spanien verläuft, suchen clevere Schlepperbanden auch für die Balkanroute seit einem Jahr nach neuen Verläufen. Dabei kommt den beiden muslimischen Staaten Bosnien-Herzegowina und Albanien eine Hauptrolle zu. 7100 Immigranten warten derzeit in der ehemaligen jugoslawischen Republik auf ihre Weiterreise nach Deutschland.

Nicht nur in Westeuropa wurden durch die Masseneinwanderung der Anteil und die politische Macht der Muslime immer stärker. Auch in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens werden die muslimischen Minderheiten, obwohl viele ihrer Angehörigen beim Zerfall des Titoreiches zu den ersten gehörten, die nach Westeuropa zogen, politisch mächtiger. So gehören in Mazedonien seit dem Sommer vergangenen Jahres erstmals vier Albaner zur Regierung, was prompt Auswirkungen auf die Grenzsicherung hatte. War die Grenzschließung Mazedoniens im Frühjahr 2016 der Hauptgrund für ein vorläufiges Ende der Massenwanderung vom Hindukusch nach Europa, hat sich die Grenze Mazedoniens seit dem Sommer 2017 wieder als durchlässiger erwiesen. 

Mazedonien bietet damit eine Alternative zu Albanien auf der sogenannten Albanienroute, die weiter über den Kosovo, die Adria­anrainer Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowenien nach Österreich verläuft.  

Diese neue Balkanroute könnte die traditionelle über Serbien und Ungarn ersetzen, deren Nutzung zum Leidwesen der Masseneinwanderungsapologeten vom ungarischen Regierungschef Viktor Orbán deutlich erschwert wurde. Nun verlagert sich alles auf Kroatien und Slowenien, was Österreich bereits zu verstärkten militärischen Grenzkontrollen im Bereich Slowenien veranlasst hat, wie zu Beginn der 1990er Jahre, als der Balkan in Bewegung geriet.

Aus einem noch geheimen EU-Papier, aus dem die „Welt“ zitiert, geht hervor, wie die Schleuser auf der Balkanroute, zu denen immer mehr Profis aus dem Hindukusch selbst gehören, auf die neue Lage reagieren. Die Zahl der Immigranten auf der Balkanroute sei zwar noch im Vergleich zu den Jahren 2015 und 2016 auf einem relativ niedrigen Niveau, aber immer mehr Familien wagten sich wieder auf diese Route, deren Schwerpunkt vor allem Bosnien-Herzegowina zu werden scheint. „Die Tatsache, dass Familien diese Route wieder nutzen, bedeutet, dass der Weg bei Schleppern als relativ sicher gilt und die Zahlen bald weiter ansteigen könnten“, berichtet ein hoher EU-Vertreter in der „Welt“. Allein die Zahl der Immigranten in Bosnien-Herzegowina habe sich gegenüber 2017 bereits mehr als verzwanzigfacht. 

Da die Schleuser teurer geworden sind, können sich immer weniger Afghanen die Route leisten. Dafür nehmen aber Pakistanis und Bengalis aus der Mittelschicht weiter zu, für die selbst 10000 Euro kein Hindernis sind, zumal in Deutschland eine üppige Sozialhilfe bald diese Unkosten wieder einspielt. Auch die Schleusungswerbung per soziale Medien hat sich professionalisiert. Es gibt nicht nur Netzwerke, die in Bosnien-Herzegowina bereits in Urdu, Dari, Pashto und Sorani einen Weg nach Deutschland anbieten, manche Schleuser schleichen sich auch in die Lager in Serbien und Bosnien-Herzegowina ein. Pakistanische Kinder, denen keine Strafen drohen, zeigen den Immigranten dann den Weg über die Grenze.B.B.