20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.08.18 / Hans Heckel: / Hilfe für wen?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-18 vom 24. August 2018

Hans Heckel:
Hilfe für wen?

Andrea Nahles regt an, dass Deutschland der kriselnden Türkei finanziell unter die Arme greift. Angeblich sorgt sie sich um die Stabilität des Nato-Partners am Bosporus. Doch sehr viel wahrscheinlicher treibt die SPD-Chefin etwas ganz anderes um.

Ihre Partei ist dabei, ihre jahrhundertlange deutsche Kernwählerschaft zu verlieren. Bei Deutschen türkischer Abstammung hingegen schneiden die Sozialdemokraten immer noch überdurchschnittlich gut ab. Ein Schelm, wer bei Nahles den Versuch wittert, die neuen Wähler zu bedienen. Allerdings dürfte die Popularität der SPD bei ihrer traditionellen Anhängerschaft dadurch eher noch weiter leiden, sodass derlei Verzweiflungsmanöver geeignet sind, die Partei nur noch tiefer in den Morast zu drücken.

Noch von anderer Seite verteidigen einige Akteure in Wahrheit ganz eigene Interessen, wenn sie jetzt Hilfen für Erdogans strauchelndes Reich fordern. Spanische Banken haben 81 Milliarden Euro an Krediten in die Türkei vergeben, zweitgrößter Türkei-Gläubiger sind die französischen Institute mit 35, dann italienische mit gut 18 und britische mit knapp 17 Milliarden Euro.

Erst ganz am Schluss der großen europäischen Volkswirtschaften folgt Deutschland, dessen Banken nur 12,6 Milliarden Euro an Türkei-Krediten in den Büchern stehen haben. Angedacht wird offenbar abermals die „Griechenland-Lösung“, wo vornehmlich deutsche Steuerzahler „europäische“ Hilfen zahlen sollen, damit vor allem  französische, spanische oder italienische Banken ihr profitabel verliehenes Geld nicht verlieren.