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24.08.18 / AfD-Politiker überfallen / Die Polizei geht offiziell nicht von einem politischen Motiv aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-18 vom 24. August 2018

AfD-Politiker überfallen
Die Polizei geht offiziell nicht von einem politischen Motiv aus

Der AfD-Landtagsabgeordnete Lutz Hecker ist in der Nacht von Sonnabend zum Sonntag des vergangenen Wochenendes in der Homburger Innenstadt Opfer eines Raubüberfalls geworden. Ein bislang unbekannter Täter schlug auf den 49-Jährigen ein und raubte seine Geldbörse. Hecker, der in der Homburger Universitätsklinik wegen zwei Kieferbrüchen behandelt wird, wird mehrere Wochen lang ausfallen. Vor allem diese schweren Verletzungen sprechen dafür, dass es sich bei diesem Verbrechen nicht nur um einen gewöhnlichen Raub aus Geldgier handelte.

Nichtsdestotrotz war in dem Bericht der Polizeiinspektion Homburg, in dem das Opfer nicht namentlich genannt wurde, zunächst von leichten Verletzungen die Rede, und das, obwohl die schweren Verletzungen schon auf den ersten Blick hätten deutlich werden müssen. 

Noch eine weitere Ungereimtheit taucht in dem Bericht auf. Obwohl in ihm steht, „die Hintergründe der Tat sind noch nicht klar“, erklärte Polizeisprecher Georg Himbert, dass der Staatsschutz nicht einbezogen sei. Vielmehr sind mit den Ermittlungen Fachleute des Landespolizeipräsidiums für Raub- und Vermögensdelikte beauftragt. Der Verdacht drängt sich auf, dass man einen politischen Hintergrund von Amts wegen ausschließen will.

Lutz Hecker, der Parlamentarische Geschäftsführer der dreiköpfigen AfD-Fraktion im saarländischen Landtag und stellvertretende Vositzende der Landespartei, war am Sonnabendabend mit dem Zug von einem Treffen der AfD-Bundesprogrammkommission in Erfurt in seine Heimatstadt Homburg zurückgekehrt. Nach eigenen Worten hob er in einer Bank Geld ab, um mit einem Taxi vom Hauptbahnhof nach Hause fahren zu können. Auf dem Rück­weg von der Bank zum Bahnhof kam es dann zu dem Raubüberfall. 

Erst nach einer Stunde Bewusstlosigkeit, in der er unbemerkt in einer Nebenstraße des Hauptbahnhofs gelegen habe, sei Hecker zu sich gekommen, sei zur nahe gelegenen Polizeidienststelle gegangen und habe dort Strafanzeige erstattet, berichtete die Polizei. Hecker selbst sagte, er habe aufgrund einer Gehirnerschütterung überhaupt keine Erinnerungen an die Tat. 

Auch eingedenk der Tatsache, dass es nicht der erste politisch motivierte Überall auf einen AfD-Politiker in den vergangenen Wochen in Deutschland gewesen wäre, zweifeln viele Analysten an der Theorie eines einfachen Raubüberfalls. Wenn hierzulande jemand unterhalb des Rentenalters ausgeraubt wird, kann er sich gewöhnlich anschließend mehr oder weniger leicht verletzt aufrappeln. Der Verdacht keimt auf, dass ein Raubmotiv vorgetäuscht wurde, um ein versuchtes Tötungsdelikt zu vertuschen, und die Polizei mitspielt. So reicht dieser offenbar allein die Tatsache, dass ein Portemonnaie entwendet wurde, um von einem gewöhnlichen Überfall auszugehen, der Ermittlungen des Staatsschutzes unnötig macht. 

Die Ermittler haben bislang keine Hinweise auf den oder die Täter. Dies ist umso bemerkenswerter, als in der Nähe eines Hauptbahnhofs und einer Bank normalerweise Kameras installiert sind, die das Geschehen im Umkreis aufzeichnen.B.B.