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24.08.18 / Goldaper trafen sich in der Heimat / Neues zum Sommerfest im Haus der Heimat: Kaiserliches Jagdschloss Rominten als Modell

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-18 vom 24. August 2018

Goldaper trafen sich in der Heimat
Neues zum Sommerfest im Haus der Heimat: Kaiserliches Jagdschloss Rominten als Modell
Uwe Hahnkamp

Für den 21. Juli hatte die Kreisgemeinschaft Goldap gemeinsam mit den dortigen Angehörigen der Deutschen Minderheit zum diesjährigen Sommerfest eingeladen. Dieses Mal fand es im Garten hinter dem Sitz der Minderheit, dem „Haus der Heimat“, statt. 

Aus Anlass des Festes wurde mit dem Modell des Jagdschlosses von Kaiser Wilhelm II. in der Rominter Heide der Regionalstube ein besonderes Exponat übergeben.

Seit 1999, als mit Mitteln der Kreisgemeinschaft Goldap das „Haus der Heimat“ erworben wurde, hat die Deutsche Minderheit des Kreises Goldap dort ihren Sitz mit Büro und Versammlungsraum. Das Vereinsleben ist in letzter Zeit nicht mehr so rege wie früher. Umso wichtiger sind die jährlichen Sommerfeste, auf denen jetzige und ehemalige deutsche Bewohner von Stadt und Landkreis sowie Vertreter der polnischen Verwaltung und anderer deutscher Gesellschaften aus dem südlichen Ostpreußen zu Gast sind.

Im Erdgeschoss des früheren Mehrparteienwohnhauses wurde eine Regionalstube eingerichtet. Als Einführung im ersten Zimmer dient die vom Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen gestaltete Ausstellung „Die Stadt Goldap, das Tor zur Rominter Heide“, die die Geschichte der Stadt bis 1945 auf Deutsch und Polnisch darstellt. Der Flur der ehemaligen Wohnung ist den neun Kirchspielen des Kreises Goldap und ihren Kirchen gewidmet. Hier sind die Texte ebenfalls zweisprachig und Fotografien der Kirchen sowie Daten und Karten des von ihren Kirchspielen umfassten Gebiets zu sehen. Im Zimmer daneben liegt der Schwerpunkt auf der Stadt Goldap mit Informationen zu ihren verschiedenen Schulen, mit historischen Bildern, einer ostpreußischen Tracht und dem Modell des Bahnhofs von Goldap, der seit 1945 nicht mehr in Betrieb ist und heute eine Baustoffhandlung beherbergt. Zentraler Punkt ist aber ein Stadtplan aus der Zeit vor 1944, der mit den heutigen polnischen Straßennamen ergänzt ist. „Es war uns immer wichtig, dass hier so viel wie möglich deutsch und polnisch beschriftet ist“, betont Stephan Grigat, „inzwischen sind die Übersetzungen komplett.“

Zuständig für die Betreuung der Regionalstube sind Annelies und Gerhard Trucewitz. Sehr zu ihrer Freude, aber auch der Gäste des Sommerfestes, konnte am 21. Juli das neue Prunkstück des Museums enthüllt werden. Im Ro-mintensaal, in dem Exponate zur Rominter Heide, dem Jagdrevier von Kaiser Wilhelm II., zu sehen sind, steht nun ein maßstabsgetreues Modell des nicht mehr existierenden Rominter Jagdschlosses. „Die drachenähnlichen Verzierungen an den Giebeln sind architektonische Anspielungen auf Norwegen, ebenso wie bei der Stabkirche aus Rominten“, erklärte Grigat. Diese Kirche sowie ihr Glockenturm sind im Romintensaal ebenfalls als Nachbauten zu sehen. Gespendet wurde das Modell des Jagdschlosses von Dr. Erhard Ruhnau, der mit der Firma „Via Regia“ in Königsbrück einen hervorragenden Modellbauer gefunden hat, der auch bereits die beiden anderen Modelle geschaffen hat. „Die beiden Geweihe an den Wänden des Romintensaals sind übrigens keine Trophäen von Kaiser Wilhelm II.“, so Grigat, „obwohl er laut der Inschrift auf einem Denkmal in der Heide in 20 Jahren dort 2000 Hirsche erlegt haben soll.“

Nach dem intensiven Einblick in die Geschicke der Stadt und des Kreises Goldap hatten die Gäste, darunter der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM), Henryk Hoch, die Schatzmeisterin Barbara Ruzewicz sowie der katholische Seelsorger der Deutschen Minderheit der Region, Domherr André Schmeier, dann bei sonnigem Wetter Zeit zu weiteren Gesprächen. Bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen sowie musikalischer Unterhaltung durch Irena Szubzda, der Vorsitzenden der Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Masuren“ in Lyck, mit ihrem Akkordeon, gab es einen regen Gedankenaustausch und noch viele interessante Erinnerungen zu hören.


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