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24.08.18 / Gottschalks Nachbar / Schlagerstar aus Brünn – Teddy Parker, ein Dauergast der Hitparade

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-18 vom 24. August 2018

Gottschalks Nachbar
Schlagerstar aus Brünn – Teddy Parker, ein Dauergast der Hitparade
M. Bauer

Der mittleren und älteren Generation dürfte sein Künstlername noch be­kannt sein: Teddy Parker – von Ende der 50er bis Ende der 90er Jahre als Schlager- und Volksmusiksänger sowie als Moderator beim Bayerischen Rundfunk tätig. Sein bürgerlicher Name ist Claus Herwig, und als solcher kann der 1938 im mährischen Brünn geborene Sänger auf 80 Jahre zurück­blicken. Zwar ist Parker nicht mehr im Showgeschäft aktiv, dafür aber in anderen Bereichen. 

„Nachtexpress nach Saint Tropez“, „Wie eine Ladung Dynamit“ oder das „Frauenkäferl“ – das sind nur drei von den vielen bekannten Schlagern, die Parker bundesweit bekannt gemacht hatten. Rock ’n’ Roll, Schlager und 

– in den 90er Jahren – volkstümliche Musik waren die Musikgenres, die er bediente. 

Für den Namen „Teddy Parker“ entschied er sich im Jahr 1960, zuvor hatte er (noch als Gymnasiast) einen Sängerwettstreit ge­wonnen. Das brachte ihm erste größere Auftritte und Kontakte. Als Urlaubsvertretung eines Gi­tarristen half er in einer Dreimann-Combo aus, die Amerikaner verpflichteten ihn aufgrund seiner Rock ’n’ Roll-Nummern 

– und auch Schallplattenfirmen wurden auf ihn aufmerksam. „Ein Jahr vor dem Abitur habe ich meine erste Schallplatte ge­macht“, erinnert sich Parker. 

Sein Kindheitstraum war aber eine Moderationstätigkeit beim Radio. Und dieses Ziel hat Parker beharrlich verfolgt. Anfang der 70er Jahre wurde er beim Bayerischen Rundfunk Musikredakteur, wo er einen jungen Kollegen namens Thomas Gottschalk als Zimmernachbarn hatte. 1983 wechselte Parker dann als Programmchef zur Bayerischen Rundfunkwerbung (BRW). Parallel setzte er – etwas reduziert – seine Sängerkarriere fort. Er bestritt zahlreiche Auftritte in der ZDF-Hitparade sowie in vielen Sendungen der damals aktiven öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Seine Laufbahn beendete er zur Millenniumswende.

Seither genießt Parker das Leben vor allem in München zu­sammen mit seiner Frau bei allerlei kulturellen Veranstaltungen 

– Besuch von Ausstellungen, Opern, Museen, aber auch mit Ausfahrten in seinem Oldtimer-Cabriolet ins Voralpenland. Darüber hinaus besitzt er seit vielen Jahren im niederbayerischen Rohr ein Jagdrecht, um das er sich regelmäßig kümmert und daher fast jede Woche dort vor Ort ist.

Hier haben auch die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Abtei Braunau in Ostböhmen vertriebenen Benediktiner eine neue Heimat gefunden. Auch an seine eigene Vertreibung kann sich Parker gut erinnern, und dabei sogar an Einzelheiten – auch wenn seine Familie nicht beim „Todesmarsch“ dabei war. 

In dieser heiklen Angelegenheit wird er deutlich. „Ich verstehe nicht, dass die Benesch-Dekrete, die gegen jedes Völkerrecht verstoßen, heute noch Gültigkeit haben. Nach der deutschen Kapitulation sind drei Millionen Deutsche aus den Ostgebieten ermordet worden – darüber spricht niemand. Aber seien wir froh, dass wir jetzt – und das schon seit Jahrzehnten – in Frieden leben können, Gott sei Dank!“