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31.08.18 / Tag der Heimat / Unrechtsdekrete beseitigen – Europa zusammenführen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-18 vom 31. August 2018

Tag der Heimat
Unrechtsdekrete beseitigen – Europa zusammenführen

Unter dem Motto „Unrechtsdekrete beseitigen – Europa zusammenführen“ lud der Bund der Vertriebenen am vergangenen Sonnabend zum Tag der Heimat nach Berlin.

Die „verlässliche und notwendige Konstante“, wie Bernd Fabritius, Präsident des BdV, in seiner Begrüßung den Tag der Heimat bezeichnet, will an „das Leid und die Opfer erinnern, die Deutsche in Mittel-, Ost- und Südosteuropa zu beklagen hatten“, dabei aber fest in der Gegenwart stehen und den Blick in die Zukunft richten. 

Das Motto greife gleich im doppelten Sinne ureigene Interessen des BdV auf, da Vertriebene und Spätaussiedler wie kaum eine andere Bevölkerungsgruppe für ein vereintes Europa stehen. Außerdem stehe der BdV mit seiner Charta der Heimatvertriebenen für den Abbau von Vorbehalten und dafür, Chancen aufzuzeigen und Europa zusammenzuführen. 

„Unrechtsdekrete, aufgrund derer vor mehr als sieben Jahrzehnten Millionen Deutsche aus ihrer Heimat vertrieben, ihres Besitzes beraubt, interniert, deportiert oder gar sanktionsfrei ermordet wurden“, so Fabritius weiter, „formal zu beseitigen, wäre damit nicht nur ein Zeichen an die deutschen Heimatvertriebenen. Es wäre vielmehr ein deutliches Zeichen an die jeweils eigene Bevölkerung und an die europäischen Nachbarn, dass man heute anders denkt als damals – und ebenfalls aus der Geschichte gelernt hat.“

Während seiner Ansprache erneuerte BdV-Präsident Fabritius die Forderung nach einem kodifizierten und sanktionierten Vertreibungsverbot auf Ebene der Vereinten Nationen. Dass die Arbeit des BdV Früchte trägt, zeigt sich an der Einbestellung von Vertriebenen- und/oder Aussiedlerbeauftragten in gleich sechs Bundesländern. Da bleiben noch zehn Bundesländer, die eingeladen seien, diesem Beispiel zu folgen.

Zwei wichtige Anliegen bringt der Präsident des Bunds der Vertriebenen noch an. Zum einen möchte er die rechtliche Benachteiligung der Spätaussiedler im Rentenrecht beseitigt wissen, und zum anderen fordert er, dass Spätaussiedler in der Bundesrepublik als Deutsche wahrgenommen werden und nicht als fremde Zuwanderer. 

In seiner Festrede verteidigte Horst Seehofer, Bundesminister des Inneren, für Bau und Heimat, seine Asylpolitik, indem er äußerte, dass ein Flüchtling, dem in der Europäischen Union Asyl gewährt wurde und sich damit in einer Zone für Recht und Freiheit befände, auch an der Deutsch-Österreichischen Grenze zurückgewiesen werden könne.

Das Geistliche Wort sprach Weihbischof Reinhard Hauke, der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge. In das Zentrum seiner Rede stellte er die Hilfsorganisation „Renovabis“, die 1993 von der Katholischen Kirche in Deutschland zur Stärkung von Kirche und Gesellschaft in Mittel-, Ost- und Südosteuropa gegründet wurde. PAZ