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31.08.18 / Drei Geburtstage am Stück / LO feierte mit der »Emil von Behring«-Gesellschaft deren 25-jähriges Bestehen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-18 vom 31. August 2018

Drei Geburtstage am Stück
LO feierte mit der »Emil von Behring«-Gesellschaft deren 25-jähriges Bestehen
Uwe Hahnkamp

Es war fast auf den Tag genau 25 Jahre her, dass die Gesellschaft zur Pflege deutschen Kulturguts „Emil von Behring“ registriert worden war, als der Verein am 28. Juli dieses silberne Jubiläum in Hohenstein feierlich beging. Gekommen waren neben deutschen und polnischen Freunden aus der Woiwodschaft Ermland-Masuren auch Vertreter der Landsmannschaft Ostpreußen. 

Das erste Wort hatten nach der langjährigen Tradition der Deutschen Minderheit im südlichen Ostpreußen bei Sommerfesten und anderen Großveranstaltungen die Geistlichen. Ein Geleitwort und ein gemeinsames Gebet mit den Gästen sprachen der evangelisch-lutherische Propst aus Allenstein Lukasz Stachelek sowie der katholische Priester aus Nusstal im Kreis Allenstein, Andrzej Wisniewski. Der Besuch des letzteren war kein Zufall, hatten doch Mitglieder der Gesellschaft „Emil von Behring“ bei der Freilegung und Pflege des Friedhofs bei der Kirche in Nusstal kräftig mitgeholfen. 

Dieses Engagement und die Aktivität für Denkmäler und Friedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg lobte Artur Wrochna, der Bürgermeister von Hohenstein, ganz besonders: „Sie sind von hier und haben das Recht, Sie selbst zu sein. Sie haben bereits viel für Ihre Heimat getan, was auch unserer ganzen Gemeinschaft zugutekommt.“ Zu diesen Tätigkeiten zählte er auch den stetigen Kontakt mit der Partnergemeinde Ostercappeln.

Der langjährige Einsatz der Mitglieder der Gesellschaft „Emil von Behring“ stand auch im Mittelpunkt der Grußworte von Stephan Grigat, dem Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, und Burghard Gieseler, dem Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Osterode. „Ihr hattet das Privileg, in Eurer Heimat bleiben zu können, aber auch die Schwierigkeit, Eure Identität zu bewahren. Ihr habt diese nicht nur überwunden, sondern hattet auch noch die Kraft, diese Organisation zu gründen und in ihr aktiv zu werden. Das Wichtigste ist, sich als Ostpreuße zu fühlen und darauf stolz zu sein“, betonte Grigat. 

Einige der Frauen und Männer der ersten Stunde waren zur Feier gekommen. Der erste Vorsitzende nach der offiziellen Registrierung am 22. Juli 1993, Eckhard Werner, der danach auch jahrelang den Verband der deutschen Gesellschaften im ehemaligen Ostpreußen leitete, war wegen Krankheit leider verhindert. Im Jahr 2015 übergab er die Amtsgeschäfte an Leon Kuck und Ryszard Eberhard. „Seit dieses eingespielte Team die Führung der Gesellschaft ,Emil von Behring‘ übernommen hat, hat sich die Aktivität des Vereins deutlich erhöht. Neben dem Einsatz für Zeitzeugnisse des Ersten Weltkriegs gibt es wieder Deutschkurse, auch die Kontakte zu Stadt und Gemeinde wurden intensiviert“, lobte Gieseler. Als Kreisvertreter für Osterode ist er auch für das historisch zu diesem Kreis gehörende Hohenstein zuständig. „Doch was wären diese beiden hervorragenden Männer ohne ihre Frauen?“, fragte Gieseler rhetorisch und verlieh im Namen der Kreisgemeinschaft Osterode und der Landsmannschaft Ostpreußen Ehrenabzeichen an Grazyna Kuck, die Sekretärin der Gesellschaft und Ehefrau des Vorsitzenden, sowie an die Schatzmeisterin von „Emil von Behring“,  Jadwiga Rybinska. Sie machen durch ihren Einsatz auch die intensive Beschäftigung mit dem Namensgeber der Organisation möglich. Der Schultheiß Jerzy Olek und der Vorsitzende des Dorfrats Henryk Okuniewicz aus Hansdorf, dem Geburtsort von Emil von Behring, dankten im Namen des Ortes und der Landgemeinde Deutsch Eylau für die rege Kooperation unter anderem bei den verschiedenen Veranstaltungen zum 100. Todestag des ersten Nobelpreisträgers für Medizin im letzten Jahr. Besonders engagiert unter den derzeit 49 aktiven Mitgliedern der„Emil von Behring“-Gesellschaft ist ihr Vizevorsitzender Ryszard Eberhardt, der auf der Jubiläumsfeier einen kurzen Abriss der Geschichte der Gesellschaft präsentierte. 

Im Namen des Verbands der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren sowie desNachbarvereins „Tannen“ aus Osterode gratulierte Henryk Hoch, der Vorsitzende beider Organisationen. Außerdem gab es Glückwünsche von der Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Warmia“ aus Heilsberg, die mit ihrem Chor die Feier musikalisch umrahmte und für ein besonders lautes „Hoch soll sie leben“ sorgte. Besonders laut, weil neben der nun 25 Jahre aktiven Gesellschaft Ryszard Eberhardt kurz vor der Feier 70 Jahre alt geworden war und zwei Tage vor dem Jubiläum Grazyna und Leon Kuck Großeltern der Enkelin Maja geworden waren. Das Leben in der Gesellschaft „Emil von Behring“ geht also in die nächste Generation.