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07.09.18 / Buchhändler als Volkserzieher / Linke Ladeninhaber wollen ihren Kunden vorschreiben, was sie (nicht) lesen sollen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-18 vom 07. September 2018

Buchhändler als Volkserzieher
Linke Ladeninhaber wollen ihren Kunden vorschreiben, was sie (nicht) lesen sollen
Rolf Stolz

Mitleid ist angebracht mit den Buchhändlern – die Konkurrenz der digitalen Medien, nicht zuletzt der papierlosen E-Bücher, und die Zunahme von Halb- bis Totalanalphabetismus machen ihnen das Leben schwer. Noch mehr Mitleid allerdings verdient eine Sondergruppe, deren schrumpfende Zahl sie auf die Rote Liste der Aussterbensgefährdeten bringt: die radikal linken Buchhändlergenossen. 

Nun weiß man, dass Panik zu unvernünftigen, geradezu selbstmörderischen Reaktionen führt – siehe die Love-Parade-Flüchter oder die Ertrinkenden. Ergebnis von Panik ist auch der Boykott der linken Buchläden gegen missliebige Autoren sowie Verlage wie Antaios oder Kopp. Schuld an der Verzweiflung der Kulturverhökerer ist wieder einmal das Volk, der so schwer erziehbare Lümmel. Allzu viele Lesefähige mit unheilbarer Freiheitssehnsucht lesen nicht mehr, was sie sollen. 

Da rutscht doch ein kritischer Konservativer wie Rolf Peter Sieferle mit seinem Buch „Finis Germania“ hinein in die NDR-Bestenliste. Am 29. September 2017 rangiert unglaublicherweise Thorsten Schulte mit seinem Buch „Kontrollverlust“ auf Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste. Noch dazu hat der ebenso unglaublicherweise noch nicht aus der CDU ausgeschlossene Ex-Staatsminister Willy Wimmer ihm das Vorwort geschrieben. Autor wie Vorworter erfrechen sich, Kanzlerin Angela Angela vorzuwerfen, die Schleusenöffnung für muslimische Kulturexporteure wäre nicht alternativlos und im Interesse der schon länger hier Lebenden. Gegen solche Rechtsrucke muss der Volkserzieher hinter dem Buchladentresen aufstehen und widerstehen – auch der Versuchung, an den falschen Kunden (den Rechtskonservativen oder gar den Identitären) Geld zu verdienen. 

Denjenigen Linken, die ihr Gehirn nicht gleichgeschaltet haben, sollte Ralph Giordano ein warnendes Beispiel sein. Am Anfang der 90er Jahre ließ sich der von den Nationalsozialisten verfolgte linke jüdische Schriftsteller beschwatzen, sich per Unterschrift einer Boykottkampagne gegen den Verlag Langen Müller Herbig anzuschließen. Einige Jahre darauf las er mit Begeisterung meine bei Herbig seit 1994 erschienenen islamkritischen Bücher. Er begann mit guten Gründen gegen die Islamisierung Deutschlands und speziell gegen die 2007 begonnene Kölner DITIB-Megamoschee zu kämpfen, die er als „Kriegserklärung“ und „Landnahme“ brandmarkte. 

Aus einem Liberalen-Liebling wurde er über Nacht zum islamophoben Volks- und „Ausländerfeind“ (Micha Brumlik). Als er 2014 in Köln zu Grabe getragen wurde, war ich mit dem Armenier-Verband und Alice Schwarzer unter den allzu wenigen Freunden, die ihm die letzte Ehre erwiesen. Die Führungsetage des Verlages Kiepenheuer & Witsch, in dem zwischen 1961 und 2012 viele seiner Erfolgsbücher erschienen, glänzte durch Abwesenheit. 

Gegenwärtig boykottieren linke Buchläden „Die Destabilisierung Deutschlands“, das neue Buch des Ex-Polizisten und Bestsellerautors Stefan Schubert, der nachweist, wie Anis Amri, der Massenmörder vom Breitscheid-Platz, im Auftrag der USA vor Festnahme und Abschiebung geschützt wurde. Trotz des dröhnenden Beschweigens der Massenmedien erreichte das Buch im August Platz 20 der „Spiegel“-Bestsellerliste. Während große Buchhandelsketten das Buch lediglich nicht im Laden hatten, weigerten sich die Ultras des Gewerbes standhaft, es für Kunden zu bestellen. Wahre Idealisten! 

Ach ja, gab es nicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schon einmal Boykottmaßnahmen? Nur die flankierenden Bücherverbrennungen und die Listen für in Giftschränke auszusondernde Literatur fehlen uns bisher noch.