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21.09.18 / Indikator für Integration / Wahl der Alltagssprache bei Zuwanderern sehr unterschiedlich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-18 vom 21. September 2018

Indikator für Integration
Wahl der Alltagssprache bei Zuwanderern sehr unterschiedlich

In 56 Prozent der privaten Mehrpersonenhaushalte, in denen mindestens eine Person einen Migrationshintergrund hat, wurde 2017 überwiegend deutsch gesprochen. Das geht aus einer Studie des Statistischen Bundesamtes auf Basis des Mikrozensus 2017 hervor.

Die am häufigsten gesprochene ausländische Sprache in diesen Haushalten ist Türkisch mit 17 Prozent, gefolgt von Russisch mit 16 Prozent, Polnisch mit neun Prozent und Arabisch mit sieben Prozent. Ob in einem Haushalt Deutsch oder eine ausländische Sprache gesprochen wird, hängt nach Angaben der Statistiker stark von der Zahl der Haushaltsmitglieder mit Migrationshintergrund ab. In rund 89 Prozent der Haushalte, in denen nur ein Teil der Haushaltsmitglieder ausländische Wurzeln hatte, verständigte man sich überwiegend auf Deutsch. Hatten hingegen alle Haushaltsmitglieder ausländische Wurzeln, sank der Anteil auf 40 Prozent.

Weiterhin hängt die gesprochene Sprache im Haushalt stark von der Herkunft der Haushaltsmitglieder ab. Beispielsweise wurde in rund vier Prozent der Haushalte, in denen alle Personen syrische Wurzeln hatten, überwiegend Deutsch gesprochen. Der jeweilige Anteil lag höher, wenn die Haushaltsmitglieder türkische (34 Prozent) oder russische Wurzeln (50 Prozent) hatten. In den meisten Haushalten, in denen alle Personen oder deren Eltern aus Kasachstan stammten, wurde dagegen überwiegend Deutsch gesprochen (62 Prozent). 

In Haushalten, in denen alle Personen nicht in Deutschland geboren, sondern zugewandert sind, ist zudem die Aufenthaltsdauer entscheidend: Je länger die Haushaltsmitglieder in Deutschland lebten, desto eher verständigten sie sich auch auf Deutsch. Lebten die Haushaltsmitglieder im Durchschnitt weniger als zwei Jahre in Deutschland, haben sie nur zu acht Prozent überwiegend deutsch miteinander gesprochen. Hielten sie sich hingegen seit mindestens zehn Jahren im Land auf, lag dieser Anteil bei 47 Prozent.J.H.