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21.09.18 / Frei gedacht / Plädoyer für die mutigen Sachsen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-18 vom 21. September 2018

Frei gedacht
Plädoyer für die mutigen Sachsen
Eva Herman

Nicht ein Tag vergeht, an dem das Volk der Sachsen derzeit nicht öffentlich diffamiert wird. Spätestens seit den blutigen Ereignissen in Chemnitz vergangenen Monat sehen sich die Bürger des Freistaates täglich mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Sie seien Nazis, sie seien verstockt, über die Maßen rassistisch und völkisch-nationalistisch, behaupten Massenmedien und manche Berufspolitiker. Doch auch schon bei den ersten Pegida-Demos in Dresden und Leipzig vor einigen Jahren raunte es regelmäßig durch die Massenpresse, welche Charaktereigenschaften es wohl seien, die dieses rechtsgerichtete Völkchen so gefährlich in den trotzigen Widerstand trieben. Da nützen bis heute Hinweise nichts, dass Ende der 80er Jahre die ersten Montagsdemonstrationen ebenso im sächsischen Leipzig begannen, den Fortlauf dieser unserer jüngsten Geschichte kennt man.

Ich möchte heute eine Lanze für die Sachsen brechen, sie gehörten für mich schon immer zu den mutigsten und tapfersten Zeitgenossen. Von Urzeiten an begehrten sie immer wieder auf gegen jegliches Unrechtssystem, sie kämpften, wo andere schon längst aufgegeben hatten. Zum Beispiel waren die Cherusker eng mit den Sachsen verschmolzen. Der berühmte Feldherr Hermann, auch Arminius genannt, hatte im ersten Jahrhundert nach Christus die bis heute berühmte, damals jedoch eigentlich aussichtslose Varusschlacht gegen die römische Besatzungsmacht für sich entschieden. Bis vor wenigen Jahrzehnten war der strategisch kluge Arminius der Vorzeige-Held deutscher Geschichtsbücher gewesen, was sich jedoch spätestens mit den 68ern erledigt hatte. Die Begriffe Kampfgeist, Mut und Tapferkeit erhielten in dieser Zeit das bitterböse Nazi-Stigma, das bis heute nicht nur anhält, sondern sich weiter ausbreitet. Das, was einst als positives Charaktermerkmal galt, ist heute zu lästigem, gefährlichem Ballast verkommen.

Wir erinnern uns weiter: Ende des achten Jahrhunderts hatte der Frankenkönig Karl der Große, den man heute politisch korrekt als „Vater Europas“ bezeichnen möchte, nahezu alle Völker unterworfen, die man heute unter den Begriff Europas rechnet. Im Schulterschluss mit seiner mächtigen Verbündeten in Rom, der Kirche unter jeweiliger Papstführung, waren die meist naturgläubigen Völker zwangschristianisiert worden, was man wohl besser als Zwangskirchianisierung bezeichnen könnte. Mit Schwert und Feuer ging das vonstatten, da war man nicht zimperlich. So sollten die Sachsen ihren herkömmlichen Traditionen und Bräuchen abschwören, sollten sich von ihren heiligen Hainen ebenso wie von ihren Naturgöttern abwenden, und durften fortan nur noch den für sie ungewohnten Christengott in den dunklen, hohen Kirchen anbeten. Wer dies nicht tat, wurde entweder vertrieben oder ermordet. So viel übrigens zum blutigen Karma Europas, das uns heute offenbar einholt.

Die Sachsen hingegen hatten keinesfalls vorgehabt, es den anderen unterworfenen Völkern gleichzutun. Kaiser Karl biss sich an diesen zähen Leuten die Zähne aus. Über 30 Jahre dauerten schließlich die bis heute berühmten Sachsenkriege, genau von 772 bis 804.

Doch was war in diesen ungefähr 32 Jahren alles geschehen? Neben der berüchtigten Süntelschlacht, in der Karl der Große am Ende erfolglos abziehen musste, dürfte die berühmteste aller Schlachten das sogenannte Blutgericht in Verden an der Aller 782 nach Christus gewesen sein, wo Karl der Große mit seinen fränkischen Soldaten fast 5000 arglose Sachsen heimtückisch abgeschlachtet haben soll, nachdem ihm nach Jahren der Erfolglosigkeit offenbar keine andere Lösung mehr einzufallen schien. Die Sachsen wurden seinerzeit angeführt von Fürst Widukind, dessen Mut und Stärke über die Landesgrenzen hinaus bekannt gewesen sein sollen.

Ist es nicht spannend, dass es damals, ähnlich wie heute, um eine Gleichschaltung der europäischen Länder ging, die unter dem Frankenkönig Karl zentralisiert und vom mächtigen Herrschaftsinstrument in Rom mitgesteuert werden sollten? Jedenfalls hatten sich die Sachsen über drei Jahrzehnte erfolgreich gewehrt gehabt gegen die blutige Machtübernahme, obwohl zahllose Landsleute im Laufe der Zeit den Tod im Kampf gefunden hatten. Als er Widukind und seine sächsischen Gefolgsleute schließlich nach über drei blutigen Jahrzehnten hingerichtet und die Sachsen damit endlich überwunden hatte, wurde Karl (der Sachsenschlächter) zur Belohnung in der Basilika in St. Peter von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt.

Die Sachsen, ein widerstandsfähiges Volk. Neulich stellte ein Redakteur der Deutschen Welle fest: „Der Erfindungsreichtum der Sachsen ist legendär, genau wie ihr Fleiß. Der deutsche Ingenieur – er wurde sozusagen in Sachsen geboren. Die Technische Universität in Chemnitz genießt bis heute einen Weltruf in Sachen Maschinenbau. Kein Wunder, dass Sachsen bis zum Zweiten Weltkrieg die stärkste Industrieregion Deutschlands war. Sachsen ist neben Baden-Württemberg die Wiege der deutschen Automobilindustrie. Textilindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik – Sachsen war, würde man heute sagen: ein Top-Standort.“ Die Betonung liegt auf war, denn inzwischen singen es die Vögel von den Dächern: Deutschland steht vor dem Zusammenbruch, dank des Merkelschen Marschbefehls der ungebremsten Zuwanderung von Immigranten. Deswegen sind es wieder einmal die Sachsen, die dem Feind das Feld nicht überlassen wollen. Sie kämpfen bis zum Schluss, während viele andere Regionen, vor allem in Wessi-Deutschland, offenbar in einen tiefen, tödlichen Dauerschlaf gefallen sind. Doch wie sie immer schon den Stempel des Unbequemen erhielten, so versuchen deutsche Massenmedien und Politiker auch heute beharrlich, das Sachsenvolk – diesmal als verirrte und missverstandene Opfer – zu diffamieren.

So konstatierte der „Spiegel“ in seiner Ausgabe vom vergangenen Sonntag schmallippig: „Substanzielle Teile der Bevölkerung der östlichen Bundesländer fühlen sich bis heute diskriminiert. Und ein nicht unwesentlicher Teil dieser Gekränkten hat Flüchtlinge offenbar als Symptom für diese Diskriminierung identifiziert, als Kristallisationspunkt der von ihnen erlebten Missachtung. Das ist keine neue Erkenntnis. Über die Jahre ist immer dokumentiert worden, dass sich etwa viele Sachsen vom ,Westen‘ gegängelt, ausgegrenzt, belächelt, ausgetrickst fühlen. Das Gefühl, Opfer zu sein, hat sich über die Jahre offenbar zu einem Bestandteil ostdeutscher Identität verfestigt.“ Derselbe „Spiegel“ fragte kürzlich übrigens ebenso tückisch besorgt, ob die berühmten Uhren der Luxusmarke Glashütte, die seit Generationen und nach alter Handwerkstradition in der Nähe Dresdens in mühevoller Handarbeit hergestellt werden, nun eventuell von Nazis gefertigt würden. So jedenfalls wird Judith Borowski als Geschäftsführerin des sächsischen Uhrenherstellers Nomos Glashütte zitiert, die seit den jüngsten Ereignissen in Sachsen jetzt „gegen die AfD und gegen rechts“ kämpfe, heißt es dort. Frei nach dem Motto: Wer aus Sachsen kommt, muss ein Nazi sein.

Und so geht es nun munter weiter, immer gegen die Sachsen, deren ausgeprägtes Verantwortungsgefühl jetzt als nichts anderes mehr als nur noch völkisch-nationalistisches und rassistisches Gebaren gebrandmarkt wird. Lasst uns für die Sachsen beten, denn sie sind unsere letzte Rettung.