Es wird eine Frau gewinnen. So viel kann man vorhersagen, wenn bei der Frankfurter Buchmesse im Oktober der Deutsche Buchpreis vergeben wird. Denn von den sechs Finalisten, die es auf die sogenannte Shortlist geschafft haben, sind vier Frauen. Die beiden Männer, die Romanautoren Maxim Biller und Stephan Thome, werden es nicht leicht haben beim Kampf um das Preisgeld von 25000 Euro und um Auflagengewinn. Erschwerend kommt hinzu, dass nach den männlichen Gewinnern der vergangenen vier Jahre quotenmäßig mal wieder eine Frau an die Reihe kommen müsste und Frauen in der Jury in der Mehrheit sind.
Haben Frauen in diesem Jahr also die besseren Bücher geschrieben? Wohl kaum, da man starke männliche Konkurrenz wie Philipp Weiss mit seinem 1000-seitigen Romandebüt „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“ gar nicht erst berücksichtigt hat. Der Buchpreis, der gern so etwas sein möchte wie der Booker Prize oder der Prix Goncourt in England beziehungsweise Frankreich beugt sich lieber der Quote statt der Qualität.tws