19.04.2024

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28.09.18 / Jan Heitmann: / Eiskalt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-18 vom 28. September 2018

Jan Heitmann:
Eiskalt

Kanzlerin Angela Merkel gibt einen Fehler zu, zumindest tut sie so. Während sie sonst stets darauf beharrt, nicht zu wissen, was sie hätte „anders machen können“, räumt sie im Fall Maaßen ein, nur die „Funktionsfähigkeit innerhalb des Bundesinnenministeriums“ und nicht die negative Wirkung des zwischen den Koalitionspartnern ausgehandelten faulen Deals im Blick gehabt zu haben. Dieses Eingeständnis hat indes nichts mit ehrlichem Bedauern zu tun, wie sie vorgibt, sondern entspringt eiskaltem politi- schen Kalkül. Eiskalt erstickt sie auch jeden Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen Verbrechen und der von ihr rechtswidrig in Gang gesetzten Zuwanderungswelle. Dazu schreckt sie vor keiner Manipulation der Wahrheit – oder besser: vor keiner Lüge – zurück. Und sie hält selbst dann stoisch an der Unwahrheit fest, wenn diese längst erwiesen ist.

Merkel weiß, dass jeder Tote, der auf das Konto eines Asylsuchers geht, auch ihr Toter ist. Deshalb wird jeder, der das auch nur andeutet, von ihr dämonisiert und demontiert. So wie Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen. Indem er mit seiner Äußerung die Regierungslinie infrage stellte, wurde er Merkel gefährlich. Also musste er weg, koste es, was es wolle – außer der Macht selbstverständlich. Ganz unabhängig davon, was man von seiner Äußerung hält, muss jeder, für den die Würde eines Menschen noch etwas zählt, die Art und Weise, wie Merkel & Co. diesen verdienten Spitzenbeamten abserviert haben, als menschlich schäbig und abstoßend empfinden. Dass die Wähler das ebenso sehen, zeigen die aktuellen Umfragen, die für die Koalitionsparteien vernichtend sind. Und auch Merkels Versuch, das Eingeständnis eines Fehlers noch als Stärke zu verkaufen, ist gründlich fehlgeschlagen.