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28.09.18 / Verbindungen ausgeladen / Universität Greifswald: »StuPa« kassiert Einladung des »AStA«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-18 vom 28. September 2018

Verbindungen ausgeladen
Universität Greifswald: »StuPa« kassiert Einladung des »AStA«

Der „Allgemeine Studierendenausschuss“ (AStA) der Universität in Greifswald wollte die studentischen Verbindungen zu einer Informationsveranstaltung für Erstsemester einladen. Doch das „Studierendenparlament“ (StuPa) hat nun eine Ausladung ausgesprochen. 

Zur Begründung der Ausladung verwies das Stupa-Mitglied Antonio Chaves (Jusos) auf die angeblich republikfeindliche Ausrichtung der Verbindungen. „Wer sich mit Symbolen der Kaiserzeit ziert, wie es viele Verbindungen tun, zeigt eine politische Haltung, die sich unter anderem gegen das Republikprinzip wendet. Außerdem stehen sie für eine männliche Elitenbildung.“ 

Diese Ausgrenzung ist kein Einzelfall im studentischen Alltag in Deutschland. Die Repressionen gegen Burschenschaften, Corps, Landsmannschaften oder christliche Verbindungen gehören an Hochschulen zum Alltag. In vielen Fällen ist es der mit öffentlichen Geldern finanzierte AStA, der Stimmung gegen die Korporationen macht. Dabei handelt es sich um eine Institution, die es an allen deutschen Universitäten gibt.

Ähnlich einem Betriebsrat oder Personalrat hat der AStA die Aufgabe, die Interessen der Studenten von Universitäten und Fachhochschulen gegenüber selbigen und der Gesellschaft zu vertreten. In der Vergangenheit wurde heftig darüber gestritten, ob Asten sich zu politischen Belangen äußern dürfen. „Studentische Verbindungen, die sich etwa durch pauschalen Ausschluss von Frauen (,Männerbund‘), gesellschaftliche Seilschaften (,Lebensbund‘), organisierte Gewalttätigkeit (,Mensur‘), elitären Standesdünkel (,Comment‘), obligatorischen Alkoholkonsum (,Bier-Comment‘), formalisierte Hierarchien (,Fux‘, ,Bursche‘, ,Alter Herr‘), Diskriminierung anderer Lebensformen (Homosexualität, Kriegsdienstverweigerung), völkisches Brauchtum (,Ehre, Freiheit, Vaterland‘) oder reformistische und chauvinistische Propaganda (sog. ,politische Bildung‘) kennzeichnen, werden daher von uns abgelehnt“, heißt es beispielsweise auf der Internetseite des Bremer AStA. 

In Göttingen, einer Hochburg der linksextremen Szene, gibt der AStA gar eine Broschüre heraus, die vor Studentenverbindungen warnt. „Wir wollen mit diesem Sammelband und seinen verschiedensten Beiträgen die Möglichkeiten bieten, zum einen grundlegende Informationen über studentische Kooperationen zu erhalten und zum anderen eine möglichst fundierte Kritik an Studentenverbindungen üben zu können“, schreiben die Autoren. 

An der Technischen Universität in Berlin können Studenten gar einen Arbeitskreis besuchen mit dem erklärten Ziel, unter dem Motto „Elite und Untertanen“ über die Korporationen aufzuklären. Und in Frankfurt mussten zwei ortsansässige Korporationen gar vor Gericht ziehen, um eine Streichung aus einem AStA-Flugblatt zu erreichen, der Mitglieder der Verbindungen als Extremisten und Rassisten zu brandmarken versuchte. 

Als großes Problem stellt sich mehr und mehr heraus, dass all diese Aktionen mit Zwangsabgaben der Studenten finanziert werden. Über das Finanzgebaren der ASten äußerte sogar das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sein Befremden: „Sie manipulieren Wahlen, geben Geld für Sexabende aus oder lassen es spurlos verschwinden – manche Studentenvertreter leisten sich einen Skandal nach dem anderen.“P.E.