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28.09.18 / In den 60er Jahren ging’s los / Nach dem 11. September 2001 kam die Entwicklung in Schwung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-18 vom 28. September 2018

In den 60er Jahren ging’s los
Nach dem 11. September 2001 kam die Entwicklung in Schwung

Roboter, die ihre menschlichen Besitzer erkennen, gehören seit Langem zum Personal von Zukunftsromanen. In der prosaischeren Realität fanden die ersten Forschungen zur technischen Gesichtserkennung in den 1960er Jahren statt. Pate standen Militär und Geheimdienste. Damals beschrieben Forscher einer für den Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten Central Intelligence Agency (CIA) arbeitenden Firma zum ersten Mal eine Maschine zur Gesichtserkennung. Und das Militär suchte nach Wegen, um die zeitraubende Bild- und Filmauswertung durch geschulte Spezialisten zu automatisieren. Allerdings waren die frühen Programme fehleranfällig und durch fehlende Rechnerkapazitäten gehandicapt. Mitte der 1990er Jahre testete das US-Verteidigungsministerium die damals zur Verfügung stehenden Programme. 

Nach dem 11. September 2001 kam die Entwicklung in Schwung. Dass damals die bereits als Gefährder erkannten und überwachten Attentäter unbehelligt durch kameraüberwachte Flughäfen in ihre Flugzeuge steigen konnten, verschaffte der Forschung die nötige Unterstützung. 

Heute wird die Technik von diversen kommerziellen Sicherheitsfirmen sowie Polizei- und Sicherheitsbehörden genutzt. So sammelt der größte Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten, die National Security Agency (NSA), täglich mehrere Millionen Bilder. Und auch in deutschen Ermittlungsbehörden hat die Technik längst Einzug gehalten. 

Zudem breitet sich auch die kommerzielle Nutzung außerhalb der Sicherheitsbranche stark aus. In Ländern wie China, den USA oder Großbritannien nutzen inzwischen viele Unternehmen Gesichtserkennung in Verbindung mit künstlicher Intelligenz, um mehr über Kundenbedürfnisse zu erfahren. Die meisten Smartphones verfügen über eine automatische Gesichtserkennung, die beispielsweise dafür sorgt, dass die Bilder der eingebauten Kamera nicht verwackeln. Nutzer der neuesten I-Phones von Apple können eine Porträtaufnahme von sich selbst als Schlüssel benutzen. Sie müssen nur noch in die Kamera schauen, um ihr Smart­phone zu entsperren.F.L.