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28.09.18 / Wie das alles technisch funktioniert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-18 vom 28. September 2018

Wie das alles technisch funktioniert

Die technische Gesichtserkennung gehört zu den biometrischen Verfahren. Sie wird seit Langem von Polizei- und Ermittlungsbehörden eingesetzt, um die Identität eines Menschen festzustellen. Auch in viele speziell gesicherte Anlagen gelangen Besucher nur, nachdem sie ein intelligentes Erkennungssystem positiv identifiziert hat. In Melderegistern dient Gesichtserkennung zum Aufdecken von Identitätsdiebstahl. 

Damit ein Computerprogramm Gesichter erfassen und erkennen kann, nutzt man verschiedene Mess- und Beschreibungsverfahren. Bislang gibt es keine einheitlichen Standards. Jeder Anbieter nutzt eigene Verfahren. Üblicherweise vermisst das Programm alle unveränderlichen Kennzeichen eines Gesichts. Dazu gehören beispielsweise der Augenabstand, die Breite der Nase, die Tiefe der Augenhöhlen oder die Form der Kieferknochen. 

Diese Messwerte werden dann als Codedatei gespeichert. Allerdings funktioniert Gesichtserkennung dann am besten, wenn sie ein Porträtbild mit einem anderen Porträtbild vergleichen kann. Zufällig aufgenommene Bilder einer Überwachungskamera, noch dazu aus verzerrenden Winkeln und bei schlechter Beleuchtung, sorgen für Fehler. Denn das Programm muss nun die Verzerrungen und Verfälschungen herausrechnen. 

Viele Verfahren nutzen eine zweidimensionale, also flächige Vermessung der besonderen Merkmale. Diese Verfahren kommen mit handelsüblichen Kameras aus. Neuere Verfahren erfassen Gesichter in drei Dimensionen. Durch die zusätzlichen Informationen steigt die Erkennungsgenauigkeit. Die Systeme lassen sich schwerer durch Hautfarbe, Posen, Frisuren, eine simple Mütze oder Mas­kierungen täuschen. Zudem ist eine intelligente Erkennungssoftware nur so intelligent wie ihre Datenbank. Je mehr Bilddaten sie nutzen kann, desto besser funktioniert sie. Aber bis heute arbeitet kein Programm zu 100 Prozent zuverlässig.F.L.