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28.09.18 / Konzerte im Kriegsgebiet / Franzosen fordern, das Pariser Bataclan zum Denkmalort zu machen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-18 vom 28. September 2018

Konzerte im Kriegsgebiet
Franzosen fordern, das Pariser Bataclan zum Denkmalort zu machen
Bodo Bost

Um Salah Abdeslam war es ruhig geworden. Der in Belgien geborene Franzose ist der einzige überlebende Attentäter des Terrors vom 13. November 2015. Er wurde nach monatelanger Fahndung im März 2016 in Brüssel gefasst und kurz danach an Frankreich ausgeliefert. Islamisten verübeln ihm, dass er nicht wie die anderen Terroristen den Märtyrertod gesucht hat, sondern seinen Sprengstoffgürtel wegwarf. Dennoch verfügte er auch nach den Anschlägen von Paris weiter über ein großes Unterstützerfeld und plante weitere Anschläge auf Schulen, Bars und Atomanalagen. 

Nach zwei Jahren Haft in der Abschiebeeinheit von Fleury-Mérogis entwickelt der zunächst als selbstmordgefährdet eingestufte Massenmörder zunehmende Aggressionen gegen seine Gefängnisaufseher. Der in Einzelhaft einsitzende Häftling drohte einem Wächter: „Ich bin Muslim und du bist Ungläubiger, ein Hund, eines Tages wirst du mir meine Füße küssen.“ Sein belgischer Anwalt, der inzwischen sein Mandat niedergelegt hat, charakterisierte ihn als „kleinen Idioten mit der Intelligenz eines leeren Aschenbechers“.

Schon im Mai wurde bekannt, dass im Oktober, drei Jahre nach dem verheerenden Anschlag, im Konzerthaus Bataclan der islamistische Dschihad-Rapper Médine auftreten soll, der wie Abdeslam aus einer algerischen Zuwandererfamilie stammt. Er bezeichnet sich selbst stolz als „Islamo-Hooligan. Médine ist bestens mit Islamisten vernetzt, bei den muslimischen Jugendlichen aus den Banlieues gilt er als ein Held. In seinen Texten fordert er zuweilen die Kreuzigung für Laizisten und Fatwas gegen Ungläubige. Deswegen forderte der Chef der konservativen Republikaner, Laurent Wauquiez, ein Verbot des Konzerts, Mitglieder aus der Regierung Macron folgten erst später. 

Jetzt hat sich unter Leitung des ehemaligen Kommandanten der französischen Fremdenlegion, die selbst vor einigen Jahren in Toulouse Ziel eines Terrorangriffs war, eine Volksinitiative gebildet, die sich für die Umwandlung des Bataclan in ein Denkmal einsetzt. Damit sollen dort alle Konzerte untersagt werden. General Christian Piquemal verschweigt auch nicht, dass das Bataclan nach den Attentaten von der Finanzgruppe Lagardère aufgekauft wurde, hinter der das Scheichtum Katar steckt, das den Islamismus und die Muslimbruderschaft offen unterstützt. Piquemal richtet seinen Aufruf wie einst de Gaulle an „Das Volk Frankreichs“: „Der Bataclan muss ein heiliger Ort der Erinnerung werden! An diesem Ort hat Frankreich das schlimmste Massaker seit dem letzten Krieg durchgemacht: Der französische Staat hat bis heute nicht versucht, den 13. November 2015 als internationalen Tag der Trauer anzuerkennen, während der 11. März der Internationale Tag der Opfer des Terrorismus, in Erinnerung an den Bombenanschlag von Madrid vom 11. März 2004, geworden ist, bei dem weniger Opfer zu beklagen waren als in Frankreich. Der Bataclan war ein echtes Kriegsgebiet, deshalb muss an ihn auch erinnert werden wie an Kriegsopfer.“

Der General vergleicht das Bataclan mit Orten wie Oradour sur Glane, wo im Zweiten Weltkrieg Massaker an Unschuldigen verübt wurden. Neben dem Bataclan fordert Piquemal auch ein Denkmal für die Terroropfer an der Strandpromenade in Nizza, wo vor zwei Jahren fast 100 Menschen ums Leben kamen.