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28.09.18 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-18 vom 28. September 2018

Leserforum

Mit der Zeit wird es Zeit

Zu: Ein Wunder (Nr. 36)

In der Geltungszeit des römischen Kalenders fand der Jahresbeginn im März statt, was bei manchen Völkern noch heute der Fall ist und was auch Sinn macht, denn im Frühjahr beginnt auf unserer Erde alles von Neuem. Dann nahm ein Papst eine eigenmächtige Veränderung vor und hat denselben auf den 1. Januar verlegt. Und so feiern wir, völlig ohne Sinn, diesen als den Beginn eines neuen Jahres. 

Ähnliches hat man vermutlich mit der Sommerzeit vor. Es ist richtig, die ständige Umstellung der Uhren wieder abzuschaffen, aber dann bitte wieder zurück zur Normalzeit, also der sogenannten Winterzeit. Wer im Sommer früher aufstehen, aber trotzdem länger aufbleiben will, kann das auch so tun. Mit Einführung der ganzjährigen falschen Sommerzeit wären alle auf die eine oder andere Art gezwungen, das ganze Jahr über eine Stunde früher aufzustehen, was für viele – vor allem manche Handwerksberufe – eine Katastrophe wäre, die draußen bei der Arbeit noch eine Stunde länger in der Dunkelheit zurechtkommen müssten. 

Was man vielleicht von Anfang an vorhatte und jetzt scheinheilig als des Volkes Wille verkauft, könnte auch die Dauereinführung einer falschen Zeit sein, um den Menschen immer mehr von der Natur abzukoppeln. Es wäre fast ein Wunder, wenn es nicht an dem wäre. Warten wir’s einfach ab. 

Karin Johansen, Eisingen






Dunkle Seite der Macht

Zu: Merkel verhöhnt Seehofer (Nr. 33)

Ein gelungenes Foto zum Artikel. Mich wundert, dass die Düsseldorfer Karnevalisten für diese Karikatur von Merkel als „schwarze Witwe“ keine Medienschelte bekamen. 

Ein Kompliment kann man Kanzlerin Angela Merkel aber nicht verwehren: Noch nie hat es ein West-Politiker fertiggebracht, sich die bedingungslose, fast schon religiöse Bewunderung von Mainstream-Presse und öffentlich-rechtlichem Fernsehen zu sichern. Was mussten dagegen frühere Politiker für Hetze und Spott einstecken („Stoppt Strauß“, Kohl als „Birne“).

In der PAZ wurden schon mehrmals Merkels Fehler aufgezählt, einigen Umfragen zufolge ist die Mehrheit der Deutschen gegen eine Verlängerung ihrer Kanzlerschaft und hofft somit nicht, sie möge die Amtszeiten langjähriger Regenten erreichen (Tito 35 Jahre, Franco 39 Jahre, Königin Elizabeth über 66 Jahre). Es gibt aber im Bundestag einige Damen, die ich mir nicht als Nachfolgerin wünsche.

Die Berichterstattung rund um den Asylstreit erinnert an eine deutsche Variante von George Lucas’ „Krieg der Sterne“. Die Guten sind Merkel, die Grünen-Politikerin Roth und linke Redakteure, die dunkle Seite der Macht und das Reich des Bösen sind nicht etwa Darth Vader und der Todesstern, sondern Bayern, Seehofer, Söder und die AfD.

Dieter Frank, Neustetten






Verlogenheit gefährdet Demokratie

Zu: Die Peitsche knallt (Nr. 36)

Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer behauptet: „Ich bin davon überzeugt, dass der Rechtsextremismus die größte Gefahr für unsere Demokratie ist.“ Falsch! Die größte Gefahr ist die Verlogenheit unserer Politi­kerkaste. 

Deren Verlogenheit hat den Rechtsstaat längst demontiert. Mit Lügen, um den Machterhalt zu sichern, und Lügen, um die eigenen Pfründen zu erhalten, Fakten zu verdrehen, sie mit Lügen ge­schickt zu verquicken, um andere zu diffamieren. Und mit Lügen, um den Parteigegner, weil gefährlich, zu diskreditieren und das eigene Fehlverhalten einschließlich krimineller Energien zu kaschieren und vertuschen.

Andere werden mit „Dreck“ beworfen, als Nazis, Rechtsextreme (ohne echte Beweise) beschimpft, in der Hoffnung, dass die psychologische Macht der Masse bei stereotypem Wiederholen der Lügen diese Einzug halten als „Wahrheit“ in den Gehirnen des verachteten Wahlvolks.

Nur, wer noch denken kann und sich erlaubt, die Wahrheit zu benennen, um die mit Scheuklappen bestückte breite (Volks-)Masse aufzurütteln, erkennt die echte Gefahr. Der Wahrheit kann man zwar schaden, beerdigen kann man sie aber nicht. Dann, wenn man es am wenigsten erwartet, schießt sie zurück. Diesmal offenbar aus einer Richtung, die offenbar zurzeit noch niemand auf dem Schirm hat.

Elke Barby, Gehrden






Mauer-Vergleiche

Zu: CDU am Tiefpunkt (Nr. 34)

In dem Kommentar spricht der Autor gleich zu Beginn von einem Vergleich, welcher aus der Konrad-Adenauer-Stiftung stamme. Darin würde die Berliner Mauer mit jener Mauer verglichen, welche der Staat Israel „zum Schutz vor den kriegerischen Angriffen der Palästinenser“ errichtet habe.

Ob nun ein Vergleich dieser Mauern möglich, nötig oder sinnvoll ist, sei dahingestellt. Jedoch die Formulierung, die israelische Mauer sei zum Schutze Israels vor den Palästinensern errichtet worden und eine Infragestellung dieser Beschreibung sei linksradikal oder Israel-feindlich ist gleichermaßen kühn, unstimmig und unhaltbar.

Recherchierbare Tatsache hingegen ist, und zudem vollkommen ideologiefrei, dass der Staat Israel die bei seiner Gründung völkerrechtlich bindend vorgegebenen Grenzen in den darauffolgenden Jahrzehnten eben völkerrechtswidrig massiv verschoben und damit sein Staatsgebiet völlig illegal und blutig auf Kosten der eigentlich einheimischen Bevölkerung, nämlich der Palästinenser, ausgedehnt hat. Dass diese sich daraufhin auch zur Wehr setzen, ist sicherlich kein Angriff, sondern Notwehr. 

Diese sachliche Feststellung ist nicht „antisemitisch“, sondern lediglich eine selbstredende Kritik an der israelischen Außenpolitik. 

Heinrich Zimmermann, Niedergörsdorf






Zu viel Verachtung

Zu: AfD-Politiker überfallen (Nr. 34)

Ich möchte hiermit meine Hochachtung für die Politiker der AfD aussprechen. Wie in Ihrem Artikel beschrieben, sind diese Leute echt gefährdet, und es schlägt ihnen oft eine massive Welle von Hass, Verunglimpfung und Ablehnung entgegen. Diesen unausgesprochenen und auch offen ausgesprochenen Hass muss man aushalten können. Das erfordert Stärke. Nie hat es eine Partei gegeben, die derart geschnitten und mit ausgesprochener Bösartigkeit und Hass im Parlament behandelt wurde. Eine Haltung, die (angeführt von Merkel) undemokratischer nicht sein könnte. Wie gesagt, das muss man aushalten können, und das ist nicht einfach. Deshalb nochmals meine Hochachtung vor den Damen und Herren der AfD.

Alex Schnell, Steinau






Dank an Reagan

Zu: Die „innere“ Einheit Deutschlands? (Nr. 35)

Etwas irritierend war für mich, dass nur die Rede von den mitteldeutschen Demonstranten war und die Hintergründe ihres Aufbegehrens ausgeblendet wurden. Hier fehlt die Kausalkette. Die Demonstranten hatten doch durch das Fernsehen davon Kenntnis, dass hunderte ihrer Landsleute aus der bundesdeutschen Botschaft in Prag ausreisen durften sowie durch die inzwischen geöffnete Westgrenze Ungarns nach Österreich und schließlich in die Bundesrepublik gelangt waren, wodurch sie zu ihrem Vorgehen ermutigt wurden.

Ungarns Grenzöffnung wiederum beruhte darauf, dass Gorbatschow die sowjetischen Panzer in ihren Kasernen ließ. Aber tat er das freiwillig? Sicher nicht. Der damalige US-Präsident Ronald Reagan hatte die Sowjetunion während seiner gesamten Amtszeit an allen erdenklichen Fronten bekämpft und schließlich mit seiner Strategische Verteidigungsinitiative SDI totgerüstet. Ihm vor allem verdanken wir die deutsche Vereinigung. 

Prof. Dr. Burghard Hofmeister, Bad Reichenhall






Nachträglich zum Polen gemacht

Zu: Oder-Neiße-Linie – Der Stettiner Zipfel (Nr. 33)

Im Artikel heiß es: „Wenn nun Wolfgang Schäuble meinte, dass rückwirkend ab dem 2. August 1945 die ostdeutschen fremdverwalteten Gebiete als Ausland anzusehen wären …“, so gehen die Volks- und Raiffeisenbanken noch einen erheblichen Schritt weiter. So meint meine Dortmunder Volksbank, dass Köslin bereits 1939 polnisch war. Als meine persönlichen Stammdaten waren gespeichert. Geburtsdatum: 15.07. 1939, Geburtsort: Köslin, Geburtsland: Polen, Herkunftsstaatsangehörigkeit: polnisch.

Nach meiner Beschwerde in der Bankfiliale mutierte mein Geburtsland in „ungeklärt“, und nach einem Gespräch mit dem Vorstand in der Hauptverwaltung bin ich am 15. Juli 1939 in der Bundesrepublik Deutschland geboren – also knapp zehn Jahre vor deren Gründung am 23. Mai 1949. Zumindest einen Teilerfolg gab es: Meine Herkunftsstaatsangehörigkeit ist nunmehr auch im Datenbestand meiner Bank deutsch statt polnisch. 

Das Geburtsland Bundesrepublik Deutschland ist eine Grotes­ke, die Urfassung Geburtsland Polen, die für alle Vertriebenen gespeichert ist, ist eine Unverschämtheit. Aber empört müssten nicht nur alle Flüchtlinge und Heimatvertriebenen sein, sondern alle geschichtsbewussten Deutschen.

Peter Martenka, Dortmund