Das allerhöchste protokollarische Brimborium, das der deutsche Staat einem Gast gewähren kann, wurde aufgeboten, um dem türkischen Alleinherrscher Recep Tayyip Erdogan ja nicht zu wenig der Ehre angedeihen zu lassen. Dabei wäre ein Arbeitsgespräch im schlichten Am- biente eines kanzleramtlichen Sitzungssaales des fragwürdigen Gastes angemessener gewesen.
Der listige Despot hat die Schwäche seiner Gastgeber sofort erkannt und sie genutzt. So ließ er bei dem ihm zu Ehren vom Bundespräsidenten gegebenen Staatsbankett eine Tirade gegen unser Land los, die es unwidersprochen als Unrechtsstaat und Hort des Terrorismus erscheinen ließ. Überhaupt musste Erdogan nicht befürchten, mit Protest konfrontiert zu werden. Wer gegen ihn seine Stimme hätte erheben können, sei es auf der Straße oder in einer Pressekonferenz, war rechtzeitig von der gehorsamen deutschen Staatsmacht aus dem Verkehr gezogen worden.
Voll der Genugtuung darüber, seinen Gastgeber düpiert und das politische Berlin gedemütigt zu haben, durfte Erdogan in Köln – ungestört von Ungläubigen und dummen Deutschen – eine Großmoschee als sichtbares Zeichen seiner wachsenden Macht über unser Land einweihen.
Eingeladen wurde ein Staatsgast, gekommen ist ein Eroberer. Damit ist das eingetreten, wovor Klarsichtige gewarnt haben und dafür von Linken und bürgerlichen Gutmenschen als Populisten, Rassisten und Islamhasser tituliert wurden. Auf die Unterstützung der Gutmenschen ist Erdogan jetzt nicht mehr angewiesen. Die ihm nützlichen Idioten sind nutzlos geworden. Und wenn der nützliche Idiot nutzlos geworden ist, dann ist er nur noch ein Idiot, wie der Publizist Dushan Wegner so schön treffend schreibt.