Bundestag soll kleiner werden
Berlin – Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, fordert eine Verkleinerung des Bundestages auf maximal 500 Mitglieder. Derzeit sitzen 709 Abgeordnete im Parlament, knapp 100 mehr als 2008. Eine Wahlrechtsreform solle dafür sorgen, dass eine Obergrenze von 500 nicht überschritten werde, so Holznagel. Ansatzpunkt sei eine Änderung bei der Zweitstimme. H.H.
Werder-Chef droht Fans
Bremen – Der Präsident des Bundesligisten Werder Bremen, Hubertus Hess-Grunewald, droht Fußballfans, die sich gegen die Ausgrenzung von AfD-Anhängern durch den Klub wenden, mit dem Entzug der Dauerkarte. Einem Fan, der aus Protest gegen die Ausgrenzung den Verein verlassen hatte, seine Dauerkarte aber behielt, schrieb der Werder-Chef, es sei „ernsthaft“ zu überlegen, dessen Dauerkarte an jemanden zu geben, der sich mit „unseren Werten“ identifiziere. H.H.
Blondes Gift für Markus Söder
Energiebündel gegen Alphatier, blondes Gift gegen Dauergrinsen – so lautet das Duell bei den Landtagswahlen in Bayern. Dass der große Markus Söder sich von einer jungen Blondine herausgefordert sah, hätte vor dem Wahlkampf niemand für möglich gehalten. Und doch hat es die grüne Politikerin Katharina Schulze geschafft, dem Ministerpräsidenten von der CSU bereits in den Umfragen ein Bein zu stellen.
Bei der Wahl am Sonntag könnten die Grünen noch vor der SPD zweitstärkste Kraft in Bayern werden und zugleich dafür sorgen, dass die CSU die absolute Mehrheit verliert. Den Höhenrausch der Grünen hat die Partei vor allem der 33-jährigen Schulze zu verdanken, die wie eine Hupe unter Dauerstrom den Wahlkampf beschallte. In Bayern kennt den Jungstar fast jeder, von ihrem älteren grünen Co-Vorsitzenden Ludwig Hartmann spricht kaum einer.
Geboren in Freiburg, wuchs Schulze in Herrsching am Ammersee auf, absolvierte in München ein Studium der Psychologie, Politikwissenschaften sowie Interkulturellen Kommunikation und trat 2008 der Grünen Jugend bei. Von da an rannte das Redetalent von Erfolg zu Erfolg. Eine dritte Start- und Landebahn am Münchener Flughafen wurde auch dank ihres Engagements ebenso verhindert wie die Olympiabewerbung Münchens für 2018 und 2022.
Seit 2013 sitzt sie im bayerischen Landtag und macht sich im Innenausschuss für mehr Polizeikompetenz stark. „Wenn ich Innenministerin wäre, dann würde ich hier mal für Recht und Ordnung sorgen“, drohte sie in einem Bierzelt. Dass sie gleichzeitig Fördermitglied einer Antifa-Einrichtung ist und 2013 ein Trümmerfrauen-Denkmal in München verhüllte, zeigt, dass sie den politischen Spagat beherrscht. Vielleicht sogar zukünftig in einer Koalition mit der CSU.H. Tews