Zaghafte Rechte für Frauen
Rabat – In Marokko wurde jetzt erstmals ein Gesetz zum Schutz der Grundrechte von Frauen beschlossen. Als Neuerung wurde dabei beispielsweise ein Verbot eingeführt, Frauen in eine Ehe zu zwingen – die Strafen dafür liegen bei sechs bis zwölf Monaten Haft und/oder umgerechnet knapp 1000 bis 3000 Euro Bußgeld. Ebenso neu ist der Straftatbestand der sexuellen Belästigung, und zum ersten Mal wird auch Gewalt in der Familie durch zumeist männliche Geschwister und das von diesen häufig praktizierte Verprassen des Familienerbes sanktioniert. Ob dieses neue Gesetz tatsächlich angewendet wird und zu einer Änderung der bei den meisten Stämmen des Landes weithin etablierten frauenfeindlichen Verhaltensweisen führt, bleibt abzuwarten.T.W.W.
FPÖ-Boykott bekommt Risse
Barcelona – Die Blockade der israelischen Regierung gegen die von den Freiheitlichen (FPÖ) ernannten Minister der österreichischen Bundesregierung hat erste Risse bekommen. Am Rande des Regionalforums von Mittelmeer-Anrainerstaaten in Barcelona ist die österreichische Außenministerin Karin Kneissl zu einem kurzen informellen Gespräch mit dem israelischen Wohnungsbauminister Joaw Galant von der zentristischen Kulanu-Partei zusammengetroffen. Dies war das erste Treffen auf Ministerebene seit der Vereidigung der Koalitionsregierung aus Volkspartei (ÖVP) und Freiheitlichen im vergangenen Dezember. Nach der Regierungsbildung hatte Israel den Boykott gegen FPÖ-Minister in Kraft gesetzt. Obwohl Kneissl nicht selbst Mitglied der FPÖ ist, sondern nur von dieser für den Außenministerposten nominiert worden war, hat der israelische Boykott bisher auch für sie gegolten.M.L.