In der wilden Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion ist jeder für sein Überleben selbst verantwortlich. Alle Familien in der Siedlung Rybatschij am Ochotskischen Meer leben vom illegalen Fischfang, der Zobeljagd und dem Handel mit Kaviar. Dabei haben alle, die Staatsvertreter vor Ort, die Jäger und ihre Familien, ein gutes Auskommen.
Dieses ruhige Leben inmitten einer überwältigend idyllischen Natur findet im Roman „Asche und Staub“ ein jähes Ende, als der freiheitsliebende Einzelgänger Stepan Kobjakow bei einer Fahrzeugkontrolle einen Polizisten angreift.
Der Autor Viktor Remizov, der als Vermessungsingenieur in der Taiga unterwegs war, schildert in traditionell russischer Erzählweise fesselnde Jagdszenen, die Gedanken wortkarger Jäger und ihre ohnmächtige Wut auf die Staatsmacht im fernen Moskau. Es ist ein Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen mag.MRK
Viktor Remizow: „Asche und Staub. Roman“, dtv, München 2016, gebunden, 359 Seiten, 22 Euro