23.04.2024

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26.10.18 / BVG gibt nach / Bahnhöfe doch offen für Obdachlose

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-18 vom 26. Oktober 2018

BVG gibt nach
Bahnhöfe doch offen für Obdachlose

Noch im September wollten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die Berliner U-Bahnhöfe als Übernachtungsmöglichkeit für Obdachlose sperren (die PAZ berichtete). Nach einem Treffen der BVG-Chefin Sigrid Nikutta mit Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linkspartei) gaben beide nun bekannt, dass einige Bahnhöfe im Winter doch Obdachlosen zur Verfügung gestellt werden. Allerdings mit neuem Konzept, um Sicherheitsprobleme zu vermeiden. 

In einigen Bahnhöfen befinden sich nicht genutzte Räume, die als Notschlafplätze in Frage kommen. Anders als früher solle aber niemand „auf den Bahnsteigen schlafen“. Zudem sollten mobile Toiletten aufgestellt werden, um Verunreinigungen zu vermeiden. Die Senatorin: „Wir gehen mal von zwei bis drei aus.“ Um die Bedürftigen zu ihren Schlafstellen zu lotsen, sollten Sozialarbeiter zu den Treffpunkten der Obdachlosen geschickt werden. 

Die Bahnhöfe Innsbrucker Platz, Rathaus Spandau und Schloßstraße verfügen über ungenutzte „Vorratsbauten für U-Bahnlinien, die bislang nicht gebraucht wurden und der Öffentlichkeit verschlossen sind“. Diese Anlagen sollten entsprechend als Übernachtungsmöglichkeiten eingerichtet werden.

Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband sieht die Einigung kritisch: „Schließlich verlangt ja auch keiner, dass die Tiefgaragen von öffentlichen Verwaltungen oder Einkaufszentren für Obdachlose geöffnet werden“ – doch den Fahrgästen sollten Anblicke zugemutet werden, vor denen die übrige Gesellschaft die Augen verschließe. F.B.