25.04.2024

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02.11.18 / Der »deutsche Macron« / Wird Friedrich Merz im Dezember CDU-Chef? – Das Rennen ist offen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-18 vom 02. November 2018

Der »deutsche Macron«
Wird Friedrich Merz im Dezember CDU-Chef? – Das Rennen ist offen
Hans Heckel

Angela Merkel hat die letzte Chance genutzt, das Ende ihrer Ära selbst einzuläuten. Die Karten werden neu gemischt.

Die große Wende ist eingeleitet. Mit ihrer Ankündigung, im Dezember nicht mehr für den CDU-Vorsitz zu kandidieren, hat Angela Merkel aus der Hessen-Wahl ein zeithistorisches Ereignis gemacht. 

Merkel hat zwar zugleich angekündigt, bis zum Ende der Wahlperiode Kanzlerin bleiben zu wollen. Doch kann niemand sagen, wie lange diese Periode noch dauert. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint es unwahrscheinlich, dass die nächsten Bundestagswahlen tatsächlich erst zum regulären Zeitpunkt im Jahre 2021 anstehen. 

Denn die Sozialdemokraten sind vom Eisgriff der blanken Existenzangst erfasst. Hastig versucht SPD-Chefin Andrea Nahles, alle Verantwortung für den fortgesetzten Absturz ihrer Partei auf das Erscheinungsbild der Großen Koalition und dabei auf das Verhalten der Union, insbesondere der CSU, zu schieben. Doch, dass dieses Manöver nicht fruchtet, haben die Wahlergebnisse mit brutaler Härte gezeigt. 

Der Kern des Niedergangs von Schwarz und Rot liegt tiefer: Beiden schwindenden Volksparteien ist es nicht gelungen, den Deutschen ein Bild von der „Zukunft“ zu vermitteln, in welche sie das Land führen wollen. Das nährt den Verdacht, dass es ihnen um eine „deutsche“ Zukunft für dieses Land auch gar nicht mehr geht, weil sie andere Pläne für das Territorium der Bundesrepublik verfolgen, die man den Deutschen besser nur häppchenweise verkündet. Etwa solche, die im „Migrationspakt“ der Vereinten Nationen (siehe unten und Seite 6) ihren Niederschlag finden, welchen Merkel im Dezember unterschreiben will.

In der CDU machen sich die möglichen Nachfolger im Parteivorsitz bereit. Drei Namen werden genannt. Für viele (nicht für PAZ-Leser) überraschend, wird auch Friedrich Merz als Kandidat antreten, nach neun Jahren Politik-Abstinenz. 

Manche sehen in ihm einen „deutschen Macron“, was das Schillernde der Personalie greifbar macht. Dem Franzosen war es gelungen, wie ein „bürgerlicher Revolutionär“ wahrgenommen und bewundert zu werden, obgleich er durch und durch Fleisch vom Fleische jener Führungselite war, die er zu stürzen vorgab. Mittlerweile ist das Spiel aufgeflogen.

Merz ist als Aufsichtsratschef der deutschen Sektion von Blackrock, dem weltgrößten Vermögensverwalter mit Sitz in New York, als Vorsitzender der „Atlantikbrücke“ oder als Mitglied der „Trilateralen Kommission“ nicht minder verflochten. Er wird versuchen, durch sein Charisma die Bedenken zu zerstreuen.

Die beiden übrigen Kandidaten, Merkels Favoritin Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn, stehen zu Merz’ Glück für das jahrelange Gewürge um Merkels Politik und Führungsstil. Dass schmälert ihre Chance, den Charme eines echten Neustarts zu versprühen.