29.03.2024

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02.11.18 / Stadionbau ohne Staatsknete

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-18 vom 02. November 2018

Stadionbau ohne Staatsknete
Theo Maass

Der beliebte Fußball-Zweitligist 1. FC Union Berlin baut sein Stadion um und will dabei die Zahl der Zuschauerplätze von etwas mehr als 22000 auf 37000 steigern. Anders als Hertha BSC erwartet (und benötigt) Union keine                   staatliche Hilfe. Die Baumaßnahmen, die auch den Bau eines Clubhauses einschließen, werden auf etwa 38 Millionen Euro geschätzt. 

Vereinspräsident Dirk Zingler: „Unser Ziel ist es, dass wir am Ende mit Fertigstellung des neuen Stadions die gleiche Belastung haben wie heute. Wir wollen es solide finanzieren, am Ende darf die Belastung aus dem Stadion nie den Verein an sich gefährden. Wir wollen klassisch Hypotheken-finanzieren mit einem hohen Eigenkapitalanteil – und da sind wir in sehr guten Gesprächen.“

In der vergangenen Saison hatte Union als Ziel den Aufstieg in die 1. Bundesliga ausgegeben und war damit gescheitert. Nach dieser Enttäuschung scheint die Devise im Hinblick auf den Traum von der 1. Liga zu lauten: „Niemals darüber reden, aber immer daran denken.“ Nach dem zehnten Spieltag ist der Verein noch ungeschlagen und hat – bislang – noch alle Chancen auf den Aufstieg. 

Auch zur Reform des Spielbetriebs kamen aus Berlin-Köpenick viel diskutierte Vorschläge. Die drei Profiligen sollten auf je 20 Vereine aufgestockt werden (bisher 1. und 2. Liga jeweils 18 Vereine) und Montagsspiele künftig nicht mehr stattfinden. Bisher gibt es Spiele der 2. Liga am Freitag (18.30 Uhr), Sonnabend (13 Uhr), Sonntag (13.30 Uhr) und Montag (20.30 Uhr).

Union ist traditionell kein Freund von    übertriebenem Kommerz und „ganz nahe“ bei den Fans und Vereinsmitgliedern. Der Vereinsführung ist diese Zusammenhalt    wichtiger als ein wirtschaftlicher Erfolg um jeden Preis. Beim letzten Stadionausbau vor zehn Jahren spannte Union die Mitglieder und Fans bei den Bauarbeiten mit ein. Das sparte viel Geld und schaffte ein hohes Maß an Identifikation mit Verein und Mannschaft. 

Diesmal wird das nicht möglich sein. In der Sommerpause nach Ablauf der Saison 2018/19 ist der Baubeginn angedacht, ein Jahr später soll das neue Stadion rechtzeitig zum 100. Jubiläum fertig sein. Der Bau wird in der Saison 2019/20 während des  laufenden Spielbetriebes erfolgen. Der Unterring wird dafür gesperrt. 

Zingler ist „überzeugt, dass es eines der schönsten Stadien Deutschlands werden wird“. Sollte Union dann in die 1. Bundesliga aufsteigen, dürfte „die Wirtschaft“ ihre großzügigen Sponsorengelder nicht mehr ausschließlich auf Hertha BSC ausschütten.