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02.11.18 / Der Berliner Architekt Dimitri Suchin erhielt das Silberne Ehrenzeichen der LO

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-18 vom 02. November 2018

Der Berliner Architekt Dimitri Suchin erhielt das Silberne Ehrenzeichen der LO

Die Überraschung über die unerwartete Ehrung stand Dimitri Suchin ins Gesicht geschrieben. Der aus St. Petersburg stammende und heute in Berlin lebende Architekt, der sich seit Jahren um den Erhalt des deutschen Architekturerbes in Ostpreußen verdient gemacht hat, musste während seiner Arbeit bereits Enttäuschungen und Rück-schläge erleben. Aufgrund seiner Unermüdlichkeit und seiner guten Kontakte kann er jedoch auch auf eine Reihe von Erfolgen zurückblicken: Der von ihm gegründete Verein Kamswyker Kreis hat vor Kurzem eine Wohnung in der am Stadtrand von Insterburg befindlichen „Bunten Reihe“ des bedeutenden deutschen Architekten und ehemaligen Berliner Stadtrats Hans Scharoun gekauft. Um den Erhalt der architektonisch und farblich ungewöhnlich gestalteten Gebäudereihe bemüht Suchin sich seit Jahren. Zum 

125. Geburtstag Scharouns, am 20. September, ist unter Mitwirkung des Kamswyker Kreises eine Scharoun-Monografie erschienen, ein von Scharoun entworfener Schrank konnte gerettet und als Objekt einer Wanderausstellung gezeigt werden, mit dem Überrest eines weiteren von ihm geretteten Scharoun’schen Schranks überraschte  Suchin die Forumsteilnehmer. 

Ferner kam ein Vertrag mit ostpreußischen Handwerksschulen und dem Land Schleswig-Holstein zustande, und eine Ausstellung zur Ostbahn ist in Planung. 

In der Laudatio, die LO-Sprecher Stephan Grigat hielt, heißt es: 

„Der in Berlin lebende Ingenieur und Architekt Dimitri B. Suchin hat es sich auf die Fahnen geschrieben, deutsche Kulturdenkmäler in Ostpreußen vor dem Verfall zu retten. In diesem Zusammenhang sind zum Beispiel seine vielfältigen Initiativen in Insterburg und Umgebung zu nennen. Suchins ,Insterjahr’, und die Bestrebungen zum Erhalt des Bismarckturms in Insterburg sind nur einige seiner zahlreichen Vorhaben in der Region. Es ist der Initiative von Dimitri Suchin zu verdanken, dass das Projekt zum Erhalt des ehemaligen, von Johann Wilhelm Schwedler in den 1870er Jahren erbauten, Rundlokschuppens in Insterburg vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz in das laufende Denkmalschutzjahr 2018 aufgenommen worden ist. 

Dimitri Suchin und die von ihm ins Leben gerufene deutsch-russische Gesellschaft ,Kamswyker Kreis’ haben es erreicht, dass nicht nur in Königsberg, sondern auch im fernen Moskau eine Ausstellung über den bedeutenden, aber weitgehend in Vergessenheit geratenen Architekten Hans Scharoun gezeigt werden konnte. Suchin setzt sich mit Nachdruck und großem Engagement für den Erhalt der Siedlung der Scharoun’schen Häuser in der Insterstadt ein. Auf sein Betreiben hin wurden die Bauten dieser sogenannten ,Bunten Reihe’, 2014 von der Denkmalschutzvereinigung Europa Nostra in die Liste der sieben meistgefährdeten Denkmale aufgenommen.

Dimitri B. Suchin ist Mitglied der Kreisgemeinschaft Insterburg sowie im Vorstand der Berliner Scharoun-Gesellschaft. Die Landsmannschaft Ostpreußen verleiht Herrn Dimitri B. Suchin in Würdigung des langjährigen Einsatzes für Heimat und Vaterland ihr Ehrenzeichen.“ LO/MRK