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09.11.18 / Lebendige Musikgeschichte / Ausstellung über »Pink Floyd« in Dortmund

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-18 vom 09. November 2018

Lebendige Musikgeschichte
Ausstellung über »Pink Floyd« in Dortmund
Andreas Rüdig/tws

Kann man Musikgeschichte überhaupt in einem Mu­seum ansprechend aufbereiten? Die Frage lässt sich im Fall der Ausstellung „Pink Floyd – Their Mortal Remains“, die im Dortmunder U, dem in der ehemaligen Union Brauerei befindlichen Zentrum für Kunst und Kreativität, mit einem eindeutigen und begeisterten „Ja!“ beantworten. Die Ausstellung stellt die britische Band, ihre Mitglieder, ihre Musik und ihre musikalische Entwicklung vor. Sie bietet einen Rückblick auf über 50 Jahre Band- und Musikgeschichte und ist gleichzeitig auch eine Reminis-zenz an das legendäre Wall-Konzert in Dortmund 1981.

Mit „Another Brick in the Wall“ hat Pink Floyd 1979 Musikgeschichte geschrieben. Man schreibt das Jahr 1965, als in London Syd Barret, Richard Wright, Roger Waters und Nick Mason eine Band gründen. Zu dieser Zeit waren Gruppen wie die Beatles und die Rolling Stones kommerziell und musikalisch auf jeden Fall erfolgreicher. Dank ihres eigenen Stils, für den Barret in den ersten Jahren prägend war, setzte der internationale Erfolg dann in den 1970er Jahren ein mit Liedern wie „Wish you were here“ oder „Shine on you crazy diamond“. Als Musikgruppe existiert Pink Floyd auch heute noch, auch wenn die Mitglieder in der Zwischenzeit gewechselt haben.

Der Erfolg wird in der Ausstellung chronologisch nachgestellt. Beginnend im Jahre 1965 wandert der Besucher durch einen schier endlosen, verwinkelten Gang. An den vielen aufeinanderfolgenden Stationen blickt man auf die wichtigsten Punkte im Leben der Musikgruppe. Viele Fotos, Zeitungsartikel, LP-Cover, Musikinstrumente und Plakate gibt es zu sehen. Lesetafeln liefern ergänzende Informationen.

Am wichtigsten sind aber die Filmeinspielungen an den zahlreichen Videostationen. Hier kommen die Musiker zu Wort, berichten über ihre Arbeit und spielen einzelne Lieder ein. Die gesellschaftlichen, politischen und musikalischen Einflüsse werden dabei ausgeblendet – einzig und allein Pink Floyd und ihre Leistungen stehen im Vordergrund.

Als Besucher lernt man sogar etwas über die Bedeutung der Architektur für die Bühnenshows und Videoclips kennen – die dazugehörigen Beiträge sind mehr als ein „Making-of“, sie vermitteln fast so etwas wie musikwissenschaftliche Theorie.

Am Ende des Rundgangs gibt es einen sogenannten Performance-Bereich. Dort kann man auf einer Leinwand ein Konzert quasi live und mit viel Atmosphäre erleben.

30 Euro Eintritt kostet der Spaß. Angesichts der multimedialen Ausstattung, Aufmachung und des umfangreichen Dokumentationsmaterials ist der Preis aber durchaus angemessen, zumal bei le­bensälteren Besuchern auch die Erinnerung an die eigene Jugend wieder hochkommen wird. Hier wird Musikgeschichte anschaulich und lebendig erzählt.

Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund, geöffnet bis 10. Februar 2019 von Montag bis Mittwoch von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag bis 20 Uhr, Sonnabend und Sonntag bis 22 Uhr. www.dortmunder-u.de