19.04.2024

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09.11.18 / Premiere im Landesmuseum / Erste Fördererkreis-Jahresveranstaltung seit der Wiedereröffnung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-18 vom 09. November 2018

Premiere im Landesmuseum
Erste Fördererkreis-Jahresveranstaltung seit der Wiedereröffnung
Manuel Ruoff

Die Jahresveranstaltung des Fördererkreises Ostpreußisches Jagdmuseum – Hans-Ludwig Loeffke Gedächtnisvereinigung e.V. im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg hat ebenso Tradition wie die musikalische Umrahmung durch die Böhmsholzer Jagdhornbläser. Die diesjährige Veranstaltung war jedoch etwas Besonderes, nämlich die erste seit der Wiedereröffnung des Museums nach dessen Umbau und Erweiterung um eine Deutsch-Baltische Abteilung. „Das Ostpreußische Landesmuseum im neuen Gewand – in Gegenwart und Zukunft“ war denn auch das Thema des Vortrags des Museumsdirektors Joachim Mähnert. 

Vor dem Kernstück des Abends sprach Barbara Loeffke als Vorsitzende des gastgebenden Fördererkreises einige Worte der Begrüßung, in denen sie noch einmal in Erinnerung rief, dass in diesem Jahr nicht nur die Wiedereröffnung des Ostpreußischen Landesmuseums stattfand, sondern sich auch die Eröffnung des Ostpreußischen Jagdmuseums – Wild, Wald und Pferde Ostpreußens im Alten Kaufhaus in Lüneburg zum 60. Mal jährte, des übrigens ersten ostdeutschen Museums, wie Loeffke betonte. 

Es folgten zwei Grußworte, eines von Rolf-Dieter Carl, dem Vorsitzenden der Freunde des Ostpreußischen Landes- und Jagdmuseums e.V., und eines vom Vorsitzenden der Bundestagsgruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheit, Eckhard Pols, das von Loeffkes Stellvertreter Karsten Uffhausen verlesen wurde und aus dem viel Verständnis für die notwendige Kulturförderung der Ostpreußen sprach.

Der Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums widerstand in seinem Vortrag der Versuchung, egozentrisch nur von seinem Haus zu berichten. Vielmehr schaute er über den Tellerrand hinweg und bot eine ebenso anregende wie kritische Analyse des Zeitgeistes im Allgemeinen sowie der gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen seiner Museumsarbeit im Besonderen.

Zum Schluss bediente sich Mähnert Kants Definition der Aufklärung, wenn er seine Zuhörer aufforderte: „Lassen auch Sie sich auf das Risiko ein! Haben Sie ,Mut, den eigenen Verstand zu bedienen‘.“ Das war durchaus sinnig, denn nach der Wiedereröffnung des Museums steht das nächste Projekt auf der Agenda: ein Anbau an das bestehende Bestandsgebäude in der Ritterstraße unter anderem für die weltweit umfangreichsten Bestände zu Immanuel Kant, die 2016 mit den Sammlungen aus dem Museum Stadt Königsberg in Duisburg übernommen wurden. Bis zu Kants 300. Geburtstag 2024 soll im Ostpreußischen Landesmuseum die bundesweit erste Dauerausstellung über den ostpreußischen Ausnahmephilosophen Realität werden.

Es wurden nicht nur die Gäste der wie immer gut besuchten Veranstaltung mit Ohrenschmaus und geistiger Nahrung beschenkt, sondern die Akteure bekamen auch etwas. Für die Musik gab es eine Flasche hochprozentiges „Trakehner Blut“ und für den Vortragenden Mähnert für sein Museum eine künstlerische Darstellung des Abschlusses der Konvention von Tauroggen zwischen dem preußischen Generalleutnant Johann David von Yorck und dem russischen Generalmajor Hans Karl von Diebitsch in der Poscheruner Mühle am 30. Dezember 1812, ein durchaus sinniges Geschenk in einer Zeit, in der wieder wie weiland zu Zeiten Napoleons von westlicher Seite mit deutscher Unterstützung versucht wird, die Deutschen gegen Russland in Stellung zu bringen.