26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
09.11.18 / Themenabend im OL / »Ostpreußen im Ersten Weltkrieg in der Literatur«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-18 vom 09. November 2018

Themenabend im OL
»Ostpreußen im Ersten Weltkrieg in der Literatur«

Lüneburg – Donnerstag, 15. November, 18:30 Uhr, Ostpreußisches Landesmuseum (OL), Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg: „Ostpreußen im Ersten Weltkrieg in der Literatur“ – Themenabend mit Arno Surminski, Klaus Weigelt und Professor Miroslaw Ossowski, Danzig.

Die allgemeine Begeisterung zu Beginn des Ersten Weltkrieges erfasste nicht nur große Teile des deutschen Volkes, sondern auch seine geistige Elite und zahlreiche Schriftsteller. Bekannte Persönlichkeiten wie Rainer Maria Rilke, Gerhart Hauptmann, Ernst Jünger, Carl Zuckmayer und Hugo von Hofmannsthal stimmten in die Kriegsbegeisterung ein. Thomas Mann schrieb einige Wochen nach dem Kriegsausbruch: „Deutschlands ganze Tugend und Schönheit entfaltet sich erst im Kriege. Es wird freier und besser daraus hervorgehen, als es war.“

In Ostpreußen versiegte die Begeisterung schnell. Russische Truppen fielen schon im August 1914 ins Land ein, zerstörten und verwüsteten Städte und Dörfer. Bis zu 800000 Menschen gingen auf die Flucht. Krieg, Besatzung, Deportationen, Zerstörung und Gewalt wurden zur kollektiven Erfahrung der ganzen Provinz. Das Kriegsgeschehen wurde auch in der Literatur zu einem wichtigen Thema, das Schriftsteller wie Wolfgang Koeppen, Ernst Wiechert, Alexander Solschenizyn, Arno Surminski und Siegfried Lenz beschäftigte.

Ernst Wiechert (1887–1950), selbst Frontsoldat in Frankreich, hat sich in seinem dichterischen Werk intensiv mit seinen traumatischen Kriegserlebnissen auseinandergesetzt. Im ersten Teil seines Romans „Die Jeromin-Kinder“ schildert er mit dem für ihn charakteristischen Unterton die prekäre Situation des an der Grenze gelegenen Dorfes Sowirog, dem Hauptort seines Romans: „Über die Dörfer an der Grenze geht die erste Welle und oft auch die letzte. Sie nimmt Männer und Knaben, Häuser und Vieh, die Ernte und die Saat. […] Die Leute von Sowirog haben den Krieg nicht gemacht, und sie fühlen das Ganze nicht als Strafe. Sie fühlen es als Gottes schwere Hand, aber sie wissen nicht, weshalb die Hand sich gerade auf die ärmsten Leben legt. Gott hätte wohl Raum genug in der Welt, um seine Hand hinzulegen.“

Mit unserer Veranstaltung beleuchten wir in zwei Vorträgen, wie sich Schriftsteller mit dem Ersten Weltkrieg in Ostpreußen literarisch auseinandergesetzt haben. Anschließend wird Arno Surminski einige Ausschnitte aus seinen Romanen und Erzählungen lesen, welche die Kriegsgeschehnisse im Ostpreußen 1914-1918 zum Thema haben.

Kartenreservierung zum Preis von 7 Euro pro Person unter Telefon (04131) 759950, E-Mail: info@ol-lg.de oder Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg.OL