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16.11.18 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-18 vom 16. November 2018

Zeitzeugen

Bartholomäus I. – Dimitrios Archondonis, so der bürgerliche Name, ist ein 1940 auf der damals bereits zur Türkei gehörenden Insel Imbros geborener Grieche und seit 1991 Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel. Er gilt als enger Gefolgsmann der USA und ist als ausgeprägter Vertreter eines griechischen Nationalismus bekannt, wie er für die traditionell von Griechen geführten orthodoxen Altkirchen typisch ist.

Wolodymyr – Wiktor Markijanowytsch Sabodan, so der bürgerliche Name, war von 1992 bis zu seinem Tod 2014 ukrainisch-orthodoxer Metropolit von Kiew und der ganzen Ukraine, aber keineswegs ein „verlängerter Arm Moskaus“. Schon seit 1990 schuf er ein eigenes Bischofskonzil und änderte 2007 eigenmächtig die Kirchensatzung. 2013 und 2014 forderte er die Westintegration seines Landes und führte das Ukrainische als Liturgiesprache ein. In seinem Testament wünschte er eine Autokephalie seiner Kirche.

Kyrill I. – Wladimir Gundjajew, so der bürgerliche Name, ist seit 2009 Patriarch von Moskau und der ganzen Rus. Er ist zwar väterlicherseits mordwinischer Herkunft, gilt aber als Vertreter eines russischen Nationalismus.

Makarij – Mykola Maletytsch, so der weltliche Name, ist seit 1996 Bischof und seit 2015 Metropolit und Vorsitzender der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche (UAOK). Er diente als Geistlicher vor allem in den heute abtrünnigen Gebieten der Ostukraine und trat 1989 von der Russisch-Orthodoxen Kirche zur UAOK über. Unmittelbar nach seiner Wahl zum Metropoliten setzte er sich für eine Vereinigung mit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche – Ökumenisches Patriarchat (UOK-KP) ein, doch scheiterten die Verhandlungen bereits an unterschiedlichen Namensvorstellungen. Jetzt versucht ihn Patriarch Filaret von der UOK-KP erneut auszustechen, und Makarij droht bereits mit einem Nichteintritt in die neue Nationalkirche.

Onufrij – Wolodymyrs Nachfolger hat zwar früher eine Petition zur Gewährung der Autokephalie unterschrieben, lehnt diese gegenwärtig aber ab und plädiert für eine Rückkehr zur kirchenslawischen Liturgie.