20.04.2024

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23.11.18 / Was kommt nach der ISS?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-18 vom 23. November 2018

Was kommt nach der ISS?

Die Internationale Raumstation umkreist mittlerweile seit etwas über zwei Jahrzehnten die Erde. Seit dem Jahr 2000 ist sie ständig besetzt. Bis heute waren 230 Raumfahrer aus 20 Ländern dort oben. Obwohl sie im Prinzip noch viele Jahre genutzt werden könnte, wird sie möglicherweise schon in vier bis fünf Jahren genauso enden wie die anderen Raumstationen vor ihr – durch mehr oder weniger kontrollierten Absturz. Dann nämlich laufen die Verträge zwischen den Betreiberländern aus. Bislang konnten sie sich nicht auf eine gemeinsame Linie bei der weiteren Nutzung einigen. 

Die Station ist das Produkt einer anderen Epoche – der Zeit unmittelbar nach Ende des Kalten Krieges, als es so aussah, als hätten die wichtigsten Nationen der Erde endlich zu einer dauerhaften Form friedlicher Koexistenz gefunden. Das hat sich mittlerweile geändert. Die USA zeigen wenig Neigung, die Station über das Jahr 2025 hinaus zu finanzieren. Auch die anderen Partner mögen sich nur bis 2024 festlegen. Rein technisch gesehen erreichen die meisten Komponenten 2028 das Ende ihrer Lebensdauer. Zudem diskutieren Experten und Politiker in den USA darüber, entweder die ISS zu privatisieren oder aber eine Nachfolgestation von vornherein von der Privatwirtschaft betreiben zu lassen. 

Nun möchten aber gerade die USA die bemannte Raumfahrt zum Mond wieder aufleben lassen und erwägen auch bemannte Flüge zum Mars. Es wäre möglich, dass die NASA sich für die Raumflüge, aber gegen eine permanente Raumstation in einer Kreisbahn um die Erde entscheidet. Immerhin kostet der Unterhalt der ISS die NASA drei bis vier Milliarden US-Dollar im Jahr. Für die Europäer könnte sich die Frage stellen, entweder tatsächlich eine eigene Raumstation zu bauen oder aber intensiver mit Russland und China zusammenzuarbeiten. Denn mit dem Ende der ISS wird China das einzige Land mit einer eigenen Raumstation sein.F.L.