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23.11.18 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-18 vom 23. November 2018

Leserforum

Grüner Höhenflug ist ein Luxus-Symptom

Zu: Jung, attraktiv, identitätslos (Nr. 46)

Der Europa-Parteitag in Leipzig zeigte: Die Grünen wollen regieren und sie wissen, dass die rot-grüne Koalition, in der sie 1998 erstmals Bundesministerien führten, auf absehbare Zeit kein gangbarer Weg zur Macht ist. Selbst dann nicht, wenn sie ebenso wie die Sozialdemokraten längst bereit sind, mit der Linkspartei zu paktieren. 

In Leipzig gab es zum Thema Migration die Andeutung eines Streits. Die Ausweitung der Liste sicherer Herkunftsländer ist für diese Partei weiterhin ein No-Go. Jeder soll das Recht haben, einen Asylantrag zu stellen – natürlich mit positivem Bescheid. Dieses gilt ebenfalls für Klima- und Wirtschaftsmigranten. Die Massenvergewaltigung in Freiburg wurde so gut wie gar nicht erwähnt. Und kaum hat Herr Kretschmann etwas Vernünftiges über die Kriminalität der Schutzsuchenden gesagt, herrscht erst einmal Stille 

– dann wird er förmlich zerrissen. 

Über die Finanzierung der Gäste, Aushöhlung unserer Sozialsysteme, innere Sicherheit und Infrastruktur wird nicht debattiert. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt sagte vor drei Jahren: „Unser Land wird sich ändern und zwar drastisch – und ich freue mich darauf!“ 

Mit Besorgnis denke ich an das Vokabular der stellvertretenden Bundestagsvizepräsidentin Frau Roth, die unser Deutschland mit Dreck betitelte. Des Weiteren: Noch mehr Europa, bis zu den Vereinigten Staaten von Europa sowie EU-Steuern auf Energie.

In der Realität richten die Grünen mit ihrer Arroganz und Gesinnungsethik in Europa eher Schaden an. Nach dem nächsten kalten Winter oder kühlen Sommer sowie dem ersten gravierenden Stromausfall sind die Grünen auch wieder da, wo sie hingehören. 

Der Höhenflug der Ökopartei ist ein Luxus-Symptom. Deren Moral und Ziele finden Leute nur so lange erstrebenswert, wie es ihnen nicht ganz persönlich ans Eingemachte geht. Auf Dauer haben sie keine Chance, weil es um die Grundlagen unserer Existenz geht – und das werden die Menschen spüren.

Johann Eggers, Jützbüttel






Es gab Vorbehalte

Zu: Von der Diskriminierung zur Verfolgung (Nr. 44)

Im Zusammenhang mit den schlimmen und traurigen Vorkommnissen anlässlich der Judenverfolgung in der deutschen Vorkriegszeit erwähnt der Autor, dass Hitler bis 1942 in Zusam­menwirkung mit zionistischen Organisationen für jeden abgeschobenen Juden 1000 Reichsmark auszahlte. England aber forderte 1000 Pfund, eine Summe, die das Reich in Kriegszeiten nicht aufbringen konnte. England und die USA nahmen überhaupt sehr wenige Juden auf.

Der Satz „Nachdem ab 1933 zunächst nur jüdische Konsumenten im Ausland den Kauf deutscher Waren verweigert hatten“ verschleiert die Brisanz der Ereignisse. Am 24. März 1933 riefen Londoner Händler zu einem Wirtschaftsboykott gegen Deutschland aus. Deutsche Exporte wurden in den USA zerstört, Waren nicht mehr gekauft. Hitler erließ daraufhin einen Boykott jüdischer Geschäfte. Dieser dauerte jedoch nur ein Wochen­ende, da die deutsche Bevölkerung ihn nicht mitmachte. 

Wenn auch diese Vorkommnisse in keiner Weise Ausschreitungen gegen jüdische Bürger rechtfertigen, so können sie doch erklären, warum ein Teil der Bevölkerung Vorbehalte gegen Juden hatte. Dass es vorher in Deutschland wenig „Antisemitismus“ gegeben haben muss, scheint mir die Tatsache zu belegen, dass nach 1918 (nach der Wiedergründung der Polnischen Republik und nach der Bildung des „Polnischen Korridors“) zirka 500000 polnische Juden ins Deutsche Reich flohen, um den Drangsalierungen durch Polen zu entgehen.

Brigitte Bean-Keiffenheim, Frankfurt am Main






Taube Ohren

Zu: AfD in grotesker Lage (Nr. 45)

Groteske Lage? Aufgabe des Verfassungsschutzes ist es, ausnahmslos alle Personen im Lande bezüglich ihrer Verfassungstreue zu beobachten – und zwar geheim, daher der Name Geheimdienst. Wer eine Beobachtung ankündigt, hat sich schon verraten („lieber Verfassungsfeind, pass’ auf, wir beobachten Dich!“). 

Wie viel Dummheit kann sich dieser Staat eigentlich noch leisten? Die AfD sollte progressiv mit der „Gefahr“ umgehen und vom Verfassungsschutz Angaben über einige Radikalinskis anfordern zwecks Ausschluss der Störenfriede. Das wäre doch mal eine gute „Amtshilfe“.

Oder sind sie etwa eingeschleust? Die ständige Zerstörung der Wahlplakate und andere Aktionen zeigen das geistige Niveau der politischen „Mitbewerber“. Wenn das die Argumente der Mitbewerber sind, dann liebe AfD: Spart euch die Kosten fürs „Plakaten“, das Hirn der Gegner spricht aus ihren Taten.

Bedenklich ist, dass sich die anderen Parteien in klammheimlicher Freude nicht lautstark von diesem „Kampfstil“ distanzieren –ich höre nichts, auch nicht von meiner Partei, der ich seit 58 Jahren angehöre. Taube Ohren allerorten – muss wohl doch AfD wählen.

Werner Czinczel, Gaggenau






Ohne Merkel wäre es wohl nicht zum Brexit gekommen

Zu: Nachruf auf eine schon zu lange Regierende (Nr. 42)

Die treffende Beurteilung über die Bundeskanzlerin will ich noch um einem Punkt ergänzen: Ich bin der Auffassung, dass die im Vereinigten Königreich im Jahre 2016 abgehaltene Volksabstimmung über den Brexit ohne Angela Merkel knapp für die EU ausgefallen wäre. 

In seinem ausführlichen Bericht über die Brexit-Kampagne „All out War“ zitiert der Journalist Tim Shipman Ex-Premierminister David Camerons engen Berater Andrew Cooper, wonach Merkels Entscheidung, die deutsche Grenze zu öffnen, die „Remain“-Seite fünf Prozent der Wähler kostete. Darüber hinaus verweigerte Brüssel (das heißt: Merkel und Juncker) David Cameron die Kompromisse, die er brauchte, um zu Hause die Mehrheit seiner Partei hinter sich zu halten. 

Rob Oxley von „Vote Leave“ schrieb, dass Cameron „didn’t give them (unentschlossenen konservativen Abgeordneten) the lifeboat they needed to back Remain“, aber Cameron konnte ihnen kein Rettungsboot anbieten, weil ihm das notwendige Entgegenkommen seitens der EU verweigert wurde.

Ich bin selbst Brite und wohne meistens im Ausland. Ich bin EU-Gegner, aber ich bin auch faul! Allein Merkels Entscheidung, im Jahre 2015 verfassungswidrig die deutschen Grenzen zu öffnen, veranlasste mich, nach Hause zu fahren, um in der Volksabstimmung den Brexit zu wählen. Das kostete mich Zeit, Aufwand und Geld. Ohne Merkel hätte ich es nicht getan.

M. E. Walker, Köln






Asyl für Merkel

Zu: Massenzuwanderung als großes Ziel (Nr. 44)

In einem solchen Fall von enormer Wichtigkeit und Tragweite bedarf es unbedingt einer Abstimmung vor der Unterschrift, und zwar ohne Fraktionszwang. Bestenfalls sollte es eine Volksabstimmung geben, denn Frau Merkel braucht es ja bei ihrer politischen Kurzlebigkeit nicht mehr auszubaden. Armer Nachfolger!

Armes Deutschland! Sollte Merkel dennoch die Unterschrift in Marrakesch leisten, so sollte sie dann auch gleich dort Asyl beantragen, denn auf dem Rückflug dürfte sie als persona non grata das Flugzeug nicht mehr verlassen. 

Willi Brüsewitz, Berlin






Wie es kam, dass »Sachsen« nach Sachsen »abwanderte«

Zu: Plädoyer für die mutigen Sachsen (Nr. 38)

Und wieder hat Eva Herman „Frei gedacht“, klar und deutlich, und diesmal eine Lanze für unsere sächsischen Landsleute gebrochen, die von den sogenannten Leitmedien verstärkt und ungerechtfertigt in die braune Ecke geschoben werden und mit ihnen das gesamte Bundesland, der Freistaat Sachsen. 

Vergessen wird, dass sich die Mitteldeutschen ein ganz anderes Urteilsvermögen erworben haben, als die meisten Einwohner der alten Bundesrepublik. Immerhin waren sie es, die die Vereinigung West- und Mitteldeutschlands erkämpften, als die meisten Westdeutschen sich noch im Schlaf der Umerziehung befanden. Besonders sie sind es, die die Gefahren deutlicher erkennen, die dem deutschen Volk drohen. 

Bevor ich zum Kern meines Schreibens komme, soll der gesamten Redaktion, allen Autoren und Mitarbeitern, Lob, Dank und Anerkennung ausgesprochen werden für all das, was Woche für Woche geleistet wird. Und das  besonders auch im politischen Bereich, wo geradegerückt wird, was vom Staatsfernsehen und weiteren „Mainstream-Medien“ falsch berichtet oder unterschlagen wird, wobei oftmals der Ausdruck Lügen- und Lückenpresse angebracht ist, so wie es auch Chemnitz und Köthen vor Kurzem zeigten. 

Vergessen werden sollen auch nicht die Leserbriefschreiber, die bezeugen, wie wichtig die PAZ ist und zeigen, dass sich die Preußische Allgemeine Zeitung auf dem richtigen Weg befindet. Stellvertretend beziehe ich mich auf die Leserzuschrift „Nachträglich zum Polen gemacht“ von Peter Martenka (Nr. 39). Diese Ungeheuerlichkeit musste zweimal gelesen werden, um sie zu begreifen. Statt Peter Martenka könnte dort jeder andere Name stehen, der in den fremd verwalteten Gebieten geboren wurde. Der Verfasser wurde als Deutscher in Deutschland geboren und sollte neuerdings in Polen mit einer polnischen Staatsangehörigkeit geboren worden sein. Gnädigerweise wurde die Herkunftsstaatsangehörigkeit in deutsch geändert, aber beim Geburtsland wurde aus „Polen“ nur „ungeklärt“. Wohlgemerkt, Peter Martenka wurde vor dem Zweiten Weltkrieg geboren, im zum Deutschen Reich gehörenden jahrhundertelang deutschen Pommern. 

Und nun zum ursprünglichen Anlass dieses Schreibens. Hier meine ich, ist eine Ergänzung angebracht. Von den mutigen Sachsen heutzutage wurde eine Verbindungslinie zu den Sachsen zur Zeit Karls des Großen gezogen. Es könnte nun geschlussfolgert werden, dass die damaligen Sachsen die Ahnen der heutigen Sachsen wären. So ist es aber nicht. Die Sachsen von heute haben mit den Sachsen von damals, von der Übernahme des Namens abgesehen, keine Gemeinsamkeit. 

Wie ist es aber dazu gekommen, dass der Name „Sachsen“ einem anderen Volksstamm übergestülpt wurde? In seiner größten Ausdehnung reichte das Stammesherzogtum Sachsen von der Ems und dem Niederrhein im Westen bis zur Elbe-Saale-Linie im Osten und von der Eider im Norden bis zur Ruhr und dem Harz im Süden. Es gliederte sich in Nordalbingien (im heutigen Holstein), Westfalen (mit Osnabrück, Münster und Dortmund) und daran anschließend in Engern westlich und östlich der Weser. Weiter in Ostfalen mit Lüneburg, Hildesheim, Braunschweig, Magdeburg und Halberstadt. 

1180 wurde das Stammesherzogtum des Welfen Heinrich des Löwen von seinem Vetter, dem Stauferkaiser Friedrich I. (Barbarossa) zerschlagen und in viele Einzelterritorien zersplittert. Dabei entstand das neue Herzogtum Sachsen an der Elbe, das aber mit Lauenburg und einem Landstreifen entlang der Elbe nur ein geringes Randgebiet des alten Herzogtums umfasste, und weiter mit Wittenberg, das nicht zum alten Stammesherzogtum gehörte. 

Das neue Herzogtum erhielten auch nicht die Welfen, sondern die Askanier, die bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in Anhalt (im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt) regierten. Hier ist der Ursprung zu sehen, weshalb der Name Sachsen nach Süden wanderte, in ein Gebiet, in dem niemals Sachsen sesshaft waren.

1260 wurde das Herzogtum Sachsen in die Linien Sachsen-Lauenburg – den Landkreis „Herzogtum Lauenburg“ gibt es heute noch – und Sachsen-Wittenberg geteilt. 1356 erhielt Sachsen-Wittenberg mit der Goldenen Bulle die Kurwürde, und so war der sächsische Kurfürst neben drei weiteren weltlichen und drei geistlichen auch einer der sieben Fürsten und Fürstbischöfe, die den Deutschen König beziehungsweise Deutschen Kaiser wählen durften. 

Als die Askanier 1422 ausstarben, wurde das Herzogtum Sachsen-Wittenberg nicht an die bis 1689 bestehende Linie Sachsen-Lauenburg gegeben, sondern 1423 mit der Kurwürde an die Wettiner in der Markgrafschaft Meißen. Damit ging die Markgrafschaft, das Kerngebiet des heutigen Sachsens, im Kurfürstentum Sachsen auf, zu dem seit Mitte des 13. Jahrhunderts auch die Landgrafschaft Thüringen gehörte. 

Einer der wichtigsten Einschnitte im nunmehrigen Sachsen war die Leipziger Teilung der Brüder Ernst und Albrecht 1485, mit der das Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg und die Landgrafschaft Thüringen an die Ernestiner fielen und die Albertiner das nunmehrige Herzogtum Sachsen mit Dresden, Leipzig und Meißen erhielten. Nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg 1547 mussten die Ernestiner Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde und weitere Gebiete an die Albertiner abtreten, die jetzt die Kurfürsten von Sachsen wurden. 

Auch in den wiederholt geteilten Ernestinischen Herzogtümern in Thüringen lebte Sachsen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges fort. Heute ist der gewanderte Name noch in den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt enthalten.

War der Name Sachsen lange Zeit im Norden keine Landesbezeichnung mehr, so erlebte er nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Gründung des Landes Nie­dersachsen auf angestammtem Boden seine Auferstehung, wenn auch zur Unterscheidung zu dem heutigen Sachsen (Obersachsen) als Niedersachsen. Und trotzdem, die „neuen Sachsen“ haben mit den „alten Sachsen“ mit ihrem Kampfesmut etwas gemeinsam. Deshalb passen zu ihnen auch die mittleren Zeilen der ersten Strophe der inoffiziellen niedersächsischen Hymne, die da lautet:

„Von der Weser bis zur Elbe, / von dem Harz bis an das Meer, / stehen Niedersachsens Söhne, / eine stolze Burg und Wehr. / Fest wie unsre Eichen / halten alle Zeit wir stand, / wenn Stürme brausen übers deutsche Vaterland. / Wir sind die Niedersachsen, / sturmfest und erdverwachsen, / heil Herzog Widukinds Stamm!“

Manfred Weinhold, Hamburg