29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
30.11.18 / Jan Heitmann: / Dunkle Macht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-18 vom 30. November 2018

Jan Heitmann:
Dunkle Macht

Ich bin nichts, ich kann nichts, also werde ich Umweltaktivist. Mit dem edlen Streit für das Gute lässt sich vortrefflich kaschieren, dass ich eigentlich eine gescheiterte Existenz bin. So mag auch Jürgen Resch gedacht haben, hat er doch nichts als einen Schulabschluss vorzuweisen. Also wandte er sich dem Umweltschutz zu und reüssierte in der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Dieser angeblich gemeinnützige Verein hat ein rechtliches Privileg, das Resch für ein lukratives Geschäftsmodell nutzt. Er ist nämlich ein klageberechtigter Verbraucherschutzverband nach dem Unterlassungs- klagegesetz. Und so verschickt die DUH eifrig kostenpflichtige Abmahnungen an Unternehmen, die gegen Verbraucherschutzbestimmungen verstoßen. Unter anderem mit den daraus erzielten Einnahmen dreht Resch ein richtig großes Rad: seinen Feldzug für Dieselfahrverbote, von denen die Gerichte eines nach dem anderen absegnen. Das lässt sich die DUH gern vom Autohersteller Toyota mit einer jährlichen Großspende vergelten. Dass der nur wenige Dieselmodelle im Angebot hat, von der Causa Diesel also kaum betroffen ist und sich ob der Malaise der Konkurrenz die Hände reibt, sei hier angemerkt.

Die Umwelthilfe ist also, anders als es der Name suggeriert, keine uneigennützige und wohltätige Organisation, sondern ein Lobbyverband, der in erster Linie sich selbst hilft. Daran, dass sie so mächtig geworden ist, tragen die Politik und selbst ihre Gegner eine Mitschuld. Sie lassen es zu, dass sie mit einem Machtanspruch auftritt, dem jede demokratische Legitimation fehlt. Statt Widerstand kommt von ihnen nur beschämtes Schweigen. Und so lenkt nicht mehr die Politik einen wichtigen Teil der Geschicke unseres Industrielandes, sondern ein ungelernter Studienabbrecher.