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30.11.18 / Frei gedacht / So geht Weltregierung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-18 vom 30. November 2018

Frei gedacht
So geht Weltregierung
Eva Herman

Es gibt sie noch, die Sternstunden in den Mainstreammedien. Selten zwar, aber dann mit Schmackes. „Welt“-Herausgeber und Ex-„Spiegel“-Chef Stefan Aust hat, gemeinsam mit dem öffentlich-rechtlich hochdekorierten Autor Helmar Büchel, am letzten November-Sonntag 2018 eine Analyse über den Globalen UN-Migrationspakt veröffentlicht, die es in sich hat. Spannend ist, dass der bei „Welt“-Online erschienene Artikel am frühen Abend des Erscheinungsdatums bereits über 1300 Kommentare zu verzeichnen hatte. Grundsätzliche Richtung der Leserreaktionen: „Danke, Herr Aust. Mir wurde beim Lesen nur noch schlecht. Wir sind in Deutschland verraten und verkauft!“ Auch ich bedanke mich bei dem Autorenteam, denn diese Signale aus dem jetzt allmählich besorgten Mainstream dürften extrem wichtig sein für das seelische Befinden vieler Bürger, die heute die Welt nicht mehr verstehen.

Gleich zu Beginn stellen die Autoren fest: „Der UN-Migrationspakt spaltet Deutschland – wie schon die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Doch die Folgen des Regelwerks werden viel gravierender sein als die Entscheidung Angela Merkels 2015, die Grenzen nicht zu schließen.“ Das ist für viele, die sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben, eine ziemlich schlechte Nachricht.

„Einige Länder, bis jetzt die USA, Österreich, Ungarn, Australien, Israel, Polen, Tschechien, Bulgarien und Estland, werden nicht an Bord sein, wenn die Arche Noah der Vereinten Nationen in See sticht – als ultimative Rettungsmission für alle Migranten dieser Welt, die sich auf den Weg zu den wohlhabenden Staaten machen – Deutschland ganz vorneweg.“ Die Top-Journalisten geben eine Empfehlung ab: Wenn die Kanzlerin klug sei, werde sie sich danach „so schnell wie möglich aus der aktiven Politik zurückziehen, um die Folgen des Migrationspaktes nicht mehr in Amt und Würden miterleben zu müssen“. Man bereitet die Bürger darauf vor, dass nach dem Strom der Asylbewerber es jetzt zu einem weiteren Strom kommen wird, „dem der Migranten aus wirtschaftlichen Gründen. Und die müssen noch nicht einmal auf ihre Anerkennung warten“. Aust & Co stellen klar: „Der UN-Migrationspakt weitet de facto die Rechte von Asylsuchenden und Kriegsflüchtlingen auf all jene aus, die aus – nachvollziehbaren – wirtschaftlichen Gründen ihre Heimatländer verlassen und ihr Wohl in den reichen Regionen der Welt, vornehmlich in Europa suchen.“ So werden Wissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik (eine von der Bundesregierung bezahlte Denkfabrik) zitiert: „Unbegrenzter Zuzug und gleiche Rechte für alle.“ Rechte für alle?

Ja, es scheint eine klare Strategie dahinter zu stecken, dass man nun Türen und Tore für alle Einwanderungswilligen der Welt sperrangelweit öffnet, und es ist eben doch gerade keine Verschwörungstheorie: „Kern des UN-Migrationspakts, das wird immer deutlicher, ist es, die unübersichtliche Einwanderung von Asylbewerbern, Flüchtlingen aus Kriegsgebieten und anderen Migranten dadurch zu regeln, dass man illegale Migration legalisiert.“

Es ist spannend, dass Ex-„Spiegel“-Chef Aust und der investigative Dokumentarfilmer Büchel nun endlich auch zu jenen handfesten Beweisen greifen, die bislang nur von uns frei arbeitenden Journalisten herangeführt wurden und von den Mainstreamern bislang eher als „Verschwörungstheorie“ verteufelt wurden. So untersuchten die beiden den 2001 von den UN vorgestellten Vorschlag „Replacement Migration“, in dem die Vertreter der Vereinten Nationen über die demografische Krise in Europa laut nachdachten und entsprechende Vorschläge machten (natürlich wieder rechtlich nicht bindend), die derzeit jedoch sehr verbindlich umgesetzt werden. Man will durch millionenfache Zuwanderung von Migranten das Geburtendefizit im sterbenden Europa ausgleichen beziehungsweise die europäischen Länder mit Einwanderern „auffüllen“. So schreibt der „Welt“-Herausgeber: „Die Bedeutung jedenfalls wurde beschrieben als ‚Zuwanderung aus dem Ausland, die benötigt wird, um den Bevölkerungsrückgang, das Schrumpfen der Erwerbsbevölkerung sowie die allgemeine Überalterung der Bevölkerung auszugleichen‘. … Für Deutschland berechnete man ein Szenario, welche Zuwanderung den Bevölkerungsrückgang ausgleichen könnte: Von 1995 bis 2050 sollte es eine Nettoimmigration von 25,2 Millionen Menschen sein.“

Da es hier „also nicht um eine Planung etwa der deutschen Regierung, der Bürger oder der Parteien,“ gehe, sinnieren die Autoren, „wie der Bevölkerungsrückgang möglicherweise durch Einwanderung von Arbeits- oder Fachkräften ausgeglichen werden könnte, nämlich durch einen Plan der großen Weltbehörde, sozusagen von oben herab“. Wow! Hätte ich das so geschrieben, wäre mir in der Sekunde der Vorwurf einer Verschwörungstheorie gewiss gewesen. Aber, umso besser! Messerscharfer Schluss im Text: „Der Plan besteht also darin, die Grenzen legal zu öffnen, damit sie nicht illegal überschritten werden müssen – und zwar von jedermann, aus welchen Gründen und in welcher Zahl auch immer.“ Wohlgemerkt: Hier ist tatsächlich von einem „Plan der großen Weltbehörde“ die Rede, und dies behauptet niemand anderer als der amtierende Herausgeber der „Welt“ nebst einem US-Emmy-Preisträger.

Sehr interessant dürfte für viele auch die Information sein, welchen Anteil Deutschland offenbar an dem Globalen UN-Migrationspakt hat. Unter der Überschrift „Unter Gleichgesinnten“ deckt das Autorenteam dann folgende hochspannende Ungeheuerlichkeit auf, die Deutschlands Leumund in dieser ganzen Massenmigrationsmisere nicht wirklich dienlich sein wird. Wir erfahren, dass auf dem Posten des Ständigen Vertreters der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen seit 2017 der Diplomat und Spitzenbeamte Christoph Heusgen sitzt, der zuvor seit 2005 der außen- und sicherheitspolitische Berater der Bundeskanzlerin war. Also ist der Draht zwischen der Kanzlerin und den UN ganz offensichtlich ein ziemlich guter. Weiter lernen wir, dass wenige Wochen, nachdem Heusgen im November 2016 für das Amt in New York nominiert worden war, dieser „am 21. Dezember noch von seiner E-Mail-Adresse im Kanzleramt eine Nachricht an die mit ihm befreundete künftige Kabinettschefin von UN-Generalsekretär Guterres“ geschickt haben soll. Darin habe Heusgen um eine Stelle für seine Frau Ina bei den UN gebeten und deren Lebenslauf angehängt.

Diese Causa sei jedoch vom „Spiegel“ aufgedeckt worden, ebenso Heusgens E-Mail. Darin habe es geheißen: „Wenn man bedenkt, welchen Beitrag Deutschland zur Uno leistet, könnte es attraktiv für dich sein, jemanden in deinem Stab zu haben (auf der Gehaltsstufe P5, die, wie ich höre, für Ina passen würde), der beides hat: einen direkten Draht zum Kanzleramt und zum Büro des Außenministers (und zu Deutschlands künftigem Botschafter bei der UN, der die Ambition hat, 2019/2020 im Sicherheitsrat zu sitzen).“ Mit dem künftigen Botschafter habe Heusgen übrigens sich selbst gemeint. „Am Ende bekam seine Frau tatsächlich die Stelle bei den UN in New York.“

Als diese Familienaffäre Heusgen bekannt wurde, habe das Auswärtige Amt erklärt, die Anstellung von Frau Heusgen sei „im außenpolitischen Interesse der Bundesregierung“. Zack! So einfach geht das. So geht Weltregierung.